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Umsatz soll währungsbereinigt um zehn Prozent wachsen |
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Betriebsergebnis bei 1,2 Milliarden Euro erwartet |
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Adidas-Aktie nähert sich Jahreshoch |
(neu: weitere Details, Vergleich mit Nike, Kurs) |
München, 15. Okt (Reuters) - |
Der Kontrast könnte größer kaum sein: Während Weltmarktführer Nike <NKE.N> immer tiefer in die Krise rutscht, wächst bei der Nummer zwei auf dem Sportartikelmarkt der Optimismus: Adidas <ADSGn.DE> zeigt zweistellige Zuwachsraten und schraubte am Dienstagabend zum dritten Mal in sechs Monaten die Umsatz- und Gewinnerwartungen nach oben. Der Konzernumsatz werde in diesem Jahr währungsbereinigt um etwa zehn Prozent zulegen, teilte Adidas im fränkischen Herzogenaurach mit. Bisher hatte der Vorstand mit maximal neun Prozent gerechnet. Das operative Ergebnis soll 1,2 Milliarden Euro erreichen, 200 Millionen mehr als geplant.
Die Adidas-Aktie zog im Frankfurter Späthandel <ADSGn.F> | |
um 2,5 Prozent auf 242,70 Euro an und kommt damit dem Jahreshoch | |
immer näher. | |
Um das neue Gewinnziel zu erreichen, könnte Adidas sich | |
im vierten Quartal auch rote Zahlen erlauben. Im dritten Quartal | |
schnellte der Umsatz währungsbereinigt um zehn Prozent auf 6,44 | |
Milliarden Euro, das Betriebsergebnis verbesserte sich sogar um | |
46 Prozent auf 598 (Vorjahr: 409) Millionen Euro. Damit stehen | |
nach neun Monaten 17,7 Milliarden Euro Umsatz und ein operatives | |
Ergebnis von 1,28 Milliarden Euro zu Buche. Eigentlich hatte | |
Vorstandschef Björn Gulden 2024 als Übergangsjahr bezeichnet. | |
Zweistellige Wachstumsraten hatte er zu Jahresbeginn erst für | |
das übernächste Jahr in Aussicht gestellt. Dann sollte Adidas | |
auch eine operative Umsatzrendite von zehn Prozent schaffen - | |
wenn die Pläne aufgehen, fällt sie in diesem Jahr immerhin halb | |
so hoch | aus. |
Adidas profitiert von seinen Retro-Modellen wie "Samba" | |
und "Gazelle", die inzwischen als Freizeitschuhe wieder in sind. | |
Gulden hat das Unternehmen zudem wieder näher an die | |
Sport-Fachhändler herangerückt, während sein Vorgänger auf das | |
Online-Geschäft und eigene Läden gesetzt hatte. Mit dieser | |
Strategie hatte in diesem Jahr auch Nike-Chef John Donahoe | |
Schiffbruch erlitten und musste gehen. Die Einzelhändler hatten | |
neuen und hippen Marken wie "On" <ONON.N> und "Hoka" <DECK.N> mehr | |
Platz in ihren Regalen eingeräumt, die Nike das Leben schwer | |
machten. | |
Der aus dem Ruhestand zurückgeholte Elliott Hill soll | |
den US-Konzern nun wieder auf Kurs bringen, hat aber schon um | |
Geduld gebeten. Kürzlich zog Nike seine Prognose zurück, die für | |
das laufende Geschäftsjahr (per Ende Mai) einen Umsatzrückgang | |
um fünf | Prozent vorsah. Auch bei der Nummer drei, Puma <PUMG.DE>, |
waren die Wachstumsraten zuletzt deutlich kleiner als bei | |
Adidas. | |
Dabei sind die Zahlen von Adidas noch immer durch das | |
Aus für | den umstrittenen Rapper und Designer Kanye West ("Ye") |
verzerrt. Nachdem Adidas ihm nach einigen Skandalen vor zwei | |
Jahren den Laufpass gegeben hatte, boomte der Verkauf der | |
letzten | von ihm designten "Yeezy"-Schuhmodelle, mit denen Adidas |
in guten Jahren Milliardenumsätze erwirtschaftet hatte. Ohne den | |
"Yeezy"-Effekt läge der Umsatz von Adidas in den ersten neun | |
Monaten | 2024 sogar um 14 Prozent über Vorjahr. Zum Gewinn trug |
der "Schlussverkauf" in diesem Jahr noch 50 Millionen Euro bei. |
(Bericht von Alexander Hübner Redigiert von Ralf Banser Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)