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12.09.2024 /08:46:39
Erzeugerpreise für Agrarprodukte steigen langsamer - Äpfel 37 Prozent teurer

Berlin, 12. Sep (Reuters) - Der Anstieg der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte in Deutschland hat sich im Juli nahezu halbiert. Sie erhöhten sich um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Juni und Mai hatte es noch jeweils ein Plus von mehr als drei Prozent gegeben. Von Juni auf Juli fielen die Preise sogar um 0,7 Prozent.

Pflanzliche Produkte kosteten diesmal 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dieser überdurchschnittliche Anstieg ist unter anderem auf höhere Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen, wie die Statistiker ermittelten: Diese kosteten 16,0 Prozent mehr als im Juli 2023. Die Erzeugerpreise für Obst zogen sogar um 23,9 Prozent an. Kräftige Anstiege gab es unter anderem bei Tafeläpfeln mit 37,5 Prozent und bei Erdbeeren mit 11,0 Prozent. Gemüse verteuerte sich um 1,0 Prozent, wobei insbesondere Blumenkohl (plus 24,4 Prozent) und Eissalat (plus 15,9 Prozent) deutliche Preissprünge verzeichneten. Getreide verbilligte sich dagegen um 12,4 Prozent.

Für Tiere und tierische Erzeugnisse wurden 0,8 Prozent mehr verlangt. Der Milchpreis erhöhte sich dabei mit 13,5 Prozent besonders stark. Eier kosteten 8,8 Prozent mehr. Die Preise für Schlachtschweine sanken dagegen um 14,9 Prozent, für Rinder stiegen sie um 8,3 Prozent. Geflügel war 4,8 Prozent billiger zu haben, wobei vor allem Enten und Puten günstiger wurden, während Hähnchen 0,9 Prozent mehr kosteten.

Die Entwicklung auf Herstellerebene kommt meist verzögert auch bei den Verbrauchern an, da der Handel die Preisschwankungen oft an seine Kunden weiterreicht. Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucher im August im Schnitt 1,5 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, während die Inflationsrate insgesamt bei 1,9 Prozent lag. Damit dämpften die Nahrungsmittel den Preisanstieg.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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