19. Sep (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den seit dem 7. Oktober 2023 dauernden Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen:
13.16 Uhr - Die Zahl der Todesopfer bei den Explosionen zahlreicher von der Hisbollah-Miliz genutzter Handfunkgeräte ist nach Angaben der libanesischen Regierung auf 25 gestiegen. 608 Menschen seien bei den Explosionen am Mittwoch verletzt worden, teilt Gesundheitsminister Firass Abiad auf einer Pressekonferenz mit. Erst am Dienstag waren bei der Explosion Tausender tragbarer Funkempfänger - sogenannter Pager - zwölf Menschen getötet worden. Fast 3000 Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Hisbollah-Kämpfer und der iranische Gesandte im Libanon. Die vom Iran unterstützte Hisbollah macht Israel verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Israel äußerte sich bislang nicht dazu. Die Vorfälle schürten die Furcht vor einer Eskalation der Spannungen in Nahost.
11.57 Uhr - Die bulgarische Staatssicherheitsbehörde Dans kündigt Überprüfungen einer Firma in Zusammenhang mit den manipulierten Pagern an. Bulgarische Medien berichten, eine in Sofia ansässige Firma namens Norta Global Ltd sei in den Verkauf der Pager verwickelt, die im Libanon explodierten. Reuters versucht die Firma zu kontaktieren, erreicht aber keinen Ansprechpartner.
11.22 Uhr - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mahnt die Konfliktparteien zur Besonnenheit. "Ich warne alle Seiten vor weiterer Eskalation in #Nahost", schreibt die Grünen-Politikerin auf der Plattform X. "Seit Monaten führen wir & all unsere Partner Gespräche, telefonieren uns die Finger wund, Ringen um die kleinsten Fortschritte Richtung #Stabilität", berichtet sie. "Schlag & Gegenschlag bringen die Region keinen Millimeter zum Frieden."
11.11 Uhr - Die im Libanon explodierten Funksprechgeräte wurden nach Angaben von ICOM nicht von dem japanischen Telekommunikationsunternehmen gebaut. "Es ist unmöglich, dass während der Herstellung eine Bombe in eines unserer Geräte eingebaut wurde", sagt ICOM-Direktor Yoshiki Enomoto, vor dem Firmensitz in Osaka zu Reuters. "Der Prozess ist hochautomatisiert und schnell, also bleibt keine Zeit für so was." Laut ICOM wurde die Produktion der bei dem Angriff identifizierten Modelle vor zehn Jahren eingestellt. Bei den meisten noch im Handel befindlichen Geräten handele es sich um Fälschungen. "Wenn sich herausstellt, dass es sich um eine Fälschung handelt, müssen wir untersuchen, wie jemand eine Bombe hergestellt hat, die unserem Produkt ähnelt. Wenn sie echt ist, müssen wir ihre Verbreitung zurückverfolgen, um herauszufinden, wie sie dort gelandet ist", sagt Enomoto.
09.15 Uhr - Israelische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen israelischen Staatsangehörigen festgenommen, der verdächtigt werde, in vom Iran unterstützte Pläne zur Ermordung ranghoher Politiker verwickelt zu sein. Es handle sich um einen Geschäftsmann mit Verbindungen zur Türkei. Er soll den Angaben zufolge bei mindestens zwei Treffen im Iran dabei gewesen sein, bei denen es um mögliche Attentate auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joaw Gallant oder den Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes gegangen sei.
09.00 Uhr - Israels Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht mehrere Hisbollah-Stellungen im Süden des Libanon mit Kampfjets und Artillerie angegriffen. Es meldet Treffer in mehreren Ortschaften in dem Gebiet, darunter ein Waffenlager der radikalislamischen Miliz. In Israel wiederum wurden unbestätigten Medienberichten zufolge mehrere Zivilisten durch Beschuss aus dem Libanon mit Panzerabwehr-Raketen verletzt. Zuletzt wuchs die Sorge, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah eskalieren könnte. Am Dienstag und Mittwoch explodierten im Libanon Tausende Funkempfänger und Walkie-Talkies. Dabei kamen offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. In libanesischen Sicherheitskreisen wird der israelische Geheimdienst Mossad für die Vorfälle verantwortlich gemacht. Von israelischer Seite liegt bislang keine offizielle Stellungnahme dazu vor.
08.00 Uhr - Das japanische Telekommunikationsunternehmen ICOM geht nach eigenen Angaben Berichten nach, denen zufolge die im Libanon explodierten Funksprechgeräte mit seinem Firmenlogo versehen waren. Auf Fotos detonierter Walkie-Talkies sind Geräteteile zu sehen, die mit dem Namen des Unternehmens gekennzeichnet sind. Die Geräte sehen aus wie das ICOM-Modell IC-V82. Die börsennotierte Firma mit Sitz in Osaka erklärt, sie stelle alle ihre Funkgeräte in Japan her. Ob sie die Geräte, um die es geht, ausgeliefert habe, könne sie nicht bestätigen - unter anderem, weil das Modell vor zehn Jahren eingestellt worden sei. ICOM-Produkte für internationale Märkte würden ausschließlich über autorisierte Händler verkauft. In der Vergangenheit hat ICOM davor gewarnt, dass Produktfälschungen auf dem Markt kursierten, insbesondere von eingestellten Modellen. Sicherheitskreisen zufolge hatte die libanesische Hisbollah-Miliz die Walkie-Talkies vor fünf Monaten gekauft - etwa zur selben Zeit wie die Pager, von denen Tausende einen Tag vor den Funkgeräten explodiert waren. Bei der Detonation der Funksprechgeräte waren nach libanesischen Angaben am Mittwoch 20 Menschen getötet und mehr als 450 verletzt worden, bei der Explosion der Pager am Dienstag kamen demnach zwölf Menschen ums Leben und fast 3000 wurden verletzt. In libanesischen Sicherheitskreisen wird der israelische Geheimdienst Mossad für die Vorfälle verantwortlich gemacht. Von israelischer Seite liegt bislang keine offizielle Stellungnahme zu den Detonationen vor.
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