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31.12.2024 /11:56:52
Russland drosselt Gasfluss durch Ukraine - Transitabkommen läuft aus

Moskau, 31. Dez (Reuters) - Russland drosselt am letzten Tag des Transitvertrages mit der Ukraine die Gaslieferungen. Am Dienstag würden 37,2 Millionen Kubikmeter Gas fließen, teilte der russische Gaskonzern Gazprom mit. Am Montag waren es noch 42,4 Millionen. Am 1. Januar 2025 dürfte die Gaslieferung komplett eingestellt werden, da der Transitvertrag zwischen Gazprom <GAZP.MM> und dem ukrainischen Versorger Naftogaz ausläuft. Das Abkommen ermöglichte das Durchleiten von Gas aus Russland durch Pipelines durch die Ukraine nach Mitteleuropa. Die Ukraine hat sich mehrfach geweigert, den Vertrag mit Russland zu verlängern.

Wird der Gastransit eingestellt, wäre das eine historische Wende in der europäischen Erdgasversorgung. Länder wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn beziehen noch Pipeline-Gas aus Russland, für sie würde ein Ende der Lieferungen Probleme bringen. Auch Österreich erhält nach wie vor einen erheblichen Teil seines Erdgases aus Russland. Allerdings sieht sich das Land dank gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut vorbereitet auf einen möglichen Lieferstopp. Im Zuge des Krieges gegen die Ukraine hat Russland seine führende Stellung als Gaslieferant verloren.

(Bericht von Vladimir Soldatkin, Marina Bobrova, geschrieben von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte))

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