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17.01.2025 /16:53:38
BÖRSEN-TICKER-Übernahmespekulationen treiben Intel

Frankfurt, 17. Jan (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

16.40 Uhr - Durch einen Medienbericht entfachte Übernahmefantasie treibt die Aktien von Intel <INTC.O> um 9,5 Prozent an. Mit 21,54 Dollar stehen sie so hoch wie seit Anfang Dezember nicht mehr. Wie die auf die Chipbranche spezialisierte Online-Nachrichtenpublikation SemiAccurate berichtete, erwägt ein ungenanntes Unternehmen Intel "ganz" zu kaufen. In dem Bericht wurde sich auf eine E-Mail des angeblichen Interessenten und die Bestätigung durch einen "hochrangigen Insider" berufen. Intel war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der US-Konzern entwickelt Chips und fertigt diese auch selbst. Nach dem Rücktritt von Intel-Chef Pat Gelsinger hatten die beiden Manager an der Spitze des Chipherstellers Mitte Dezember eine Abspaltung der Fertigung nicht ausgeschlossen.

15.05 Uhr - Nach enttäuschenden Quartalszahlen tauchen die Aktien der US-Speditionsfirma J.B. Hunt Transport Services  <JBHT.O> im vorbörslichen US-Geschäft um neun Prozent ab. Das in Arkansas ansässige Unternehmen fuhr im vierten Quartal einen Gewinn von 1,53 Dollar pro Aktie ein und verfehlte damit die Analystenschätzung von 1,61 Dollar pro Aktie. Hohe Kosten und eine geringere Anzahl von Lkw belasteten die Einnahmen. Die US-Branche befindet sich seit 2022 in einem Abwärtstrend, der auf höhere Kapazitäten, niedrigere Raten und eine geringfügige Verbesserung des Volumens zurückzuführen ist. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich die Situation in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 verbessern wird, da die Preise deutlich steigen werden.

14.30 Uhr - Ein nahendes Abkommen für einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt und die Aussicht auf wieder freie Fahrt im Roten Meer drückt die Aktien großer Containerschifffahrtsunternehmen. Die Papiere von Maersk rutschen um 4,6 Prozent ab, Hapag-Lloyd <HLAG.DE> verlieren zwei Prozent. Analysten erwarten sinkende Frachtraten, da mit der möglichen Wiedereröffnung der wichtigsten Handelsroute die Überkapazitäten in der Schifffahrt zurückkehren könnten. "Wir erwarten, dass die Containerraten im Jahr 2025 um 15 Prozent und im Jahr 2026 um 50 Prozent sinken werden, bei einem Volumenwachstum von nur zwei Prozent im Jahr 2025/26", sagen JPM-Analysten.

14.00 Uhr - Nach einem Brand in einem kalifornischen Kraftwerk geht es mit den Aktien des Versorgers Vistra <VST.N> abwärts. Die Papiere verlieren im vorbörslichen US-Geschäft knapp zehn Prozent. Das Feuer auf dem Gelände des Kraftwerks in Monterey war am Donnerstag in einem Gebäude zur Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien ausgebrochen und hatte zur Evakuierung von nahegelegenen Orten geführt. Etwa 40 Prozent des Gebäudes wurden zerstört.

10.14 Uhr - Berichte über kurzzeitige Fusionsgespräche von Rio Tinto und Glencore schieben die Aktien der beiden Bergbaukonzerne an. Glencore steigen an der Londoner Börse um bis zu 3,4 Prozent, Rio Tinto notieren zeitweise 1,6 Prozent fester. Glencore habe sich Ende vergangenen Jahres an Rio Tinto gewandt, um eine mögliche Fusion auszuloten, jedoch seien die Gespräche nur kurz gewesen und hätten zu keinem Ergebnis geführt, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Ein potenzieller Zusammenschluss würde ein kombiniertes Unternehmen mit einem Marktwert von rund 158 Milliarden Dollar schaffen.

09.46 Uhr - Ein Ergebnis über den Erwartungen hat die Anleger gleich reihenweise bei Suss Microtec <SMHNn.DE> zugreifen lassen. Die Papiere des Chipausrüsters steigen in der Spitze um 35,5 Prozent auf 55,50 Euro und sind der mit Abstand stärkste SDax <.SDAXI>-Wert. Die Zahlen seien überraschend gut, sagt ein Händler. Dank eines Umsatzes von etwa 150 Millionen Euro im vierten Quartal summiert sich der Jahresumsatz 2024 auf rund 445 Millionen Euro. Erwartet hatte Suss zuletzt 380 bis 410 Millionen Euro. Anfang Januar waren die Papiere von Suss Microtec nach kritische Analystenkommentaren ins Straucheln geraten. Sie verloren innerhalb weniger Tage mehr als 20 Prozent an Wert.

07.30 Uhr - Nach einer Woche mit deutlichen Kursgewinnen geht dem Yen <JPY=> am Freitag die Puste aus. Der Dollar steigt um bis zu 0,4 Prozent auf 155,71 Yen. In dieser Woche war der Greenback gegenüber der japanischen Landeswährung deutlich unter Druck geraten, da Anleger zunehmend auf eine baldige Zinserhöhung der Bank of Japan setzten. Zeitweise hatte der Dollar mit 154,96 Yen den tiefsten Stand seit einem Monat erreicht, auf Wochensicht verlor er gut 1,5 Prozent zum Yen. Jüngste Äußerungen vom japanischen Zentralbank-Chef Kazuo Ueda und seinem Stellvertreter Ryozo Himino haben deutlich gemacht, dass eine Zinserhöhung auf der Sitzung nächste Woche zumindest diskutiert wird. Die Märkte sehen eine Wahrscheinlichkeit von etwa 79 Prozent für eine Erhöhung um 25 Basispunkte.

(Zusammengestellt vom Reuters Marktteam. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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