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14.10.2024 /22:41:59
FOKUS 4-Dow schließt erstmals über 43.000 Punkten - Wetten auf starke Bilanzen

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Dow und S&P schließen rekordhoch

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Hoffnung auf starke Bilanzsaison

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Boeing enttäuscht mit Verlustwarnung

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Bitcoin steigt kräftigt - "Krypto-Präsident" Trump?
 
(Neu: Schlusskurse, Einordnung)
Frankfurt, 14. Okt (Reuters) - In Erwartung starker
Firmenbilanzen für das abgelaufene Quartal haben die US-Börsen
zugelegt und den Dow-Jones-Index der Standardwerte
erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 43.000 Punkten
schließen lassen. Auch der breiter gefasste S&P 500 <.SPX>
schloss auf einem Allzeithoch. "Es ist nicht wie bei den
früheren Gewinnzyklen, wo man mit sehr hohen Erwartungen an die
Unternehmen herangegangen ist und es für sie sehr schwer war,
diese zu erfüllen", sagte Kevin McCullough von Natixis
Investment Managers Solutions. Die Messlatte liege aktuell etwas
niedriger und es sei für die Anleger einfacher, die
Quartalsberichte in einem positiven Licht zu sehen.

Der Dow schloss am Montag 0,5 Prozent fester mit 43.065 Punkten. Der S&P 500 <.SPX> stieg um 0,8 Prozent auf 5859 Stellen und die technologielastige Nasdaq <.IXIC> gewann 0,9 Prozent auf 18.502 Stellen. In den kommenden Tagen werden die ersten Firmen aus dem Tech-Sektor ihre Bücher für das abgelaufene Quartal öffnen. Die am vergangenen Freitag vorgelegten Zahlen einiger US-Banken hätten Optimismus für die in den kommenden Tagen anstehenden Geschäftszahlen geschürt, sagte Michael James, Aktienchef des Vermögensverwalters Wedbush.

Für Enttäuschung sorgte am Montag Boeing <BA.N>. Unter anderem wegen eines Streiks wird der Verlust des kriselnden Flugzeugbauers für das dritte Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge bei 9,97 Dollar je Aktie liegen, rund fünfmal so hoch wie von Analysten erwartet. Dies sei eine Folge der vom neuen Firmenchef Kelly Ortberg verordneten Rosskur, schrieb Analyst Cai von Rumohr vom Vermögensverwalter Cowen. Die Sanierung werde die Bilanz der kommenden beiden Jahre belasten. Ab 2027 könne aber mit einem kräftigen Anstieg des Cashflows gerechnet werden. Die Aktie verlor 1,2 Prozent.

Skeptisch beurteilten Börsianer zudem die jüngsten Nachrichten aus China. Dort hatte die Regierung am Wochenende ein Hilfspaket in Aussicht gestellt, um die Konjunktur anzukurbeln. "Die Ankündigung war reich an Klischees und Phrasen, aber arm an überzeugenden Details", kritisierte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. Daher zogen sich Anleger aus chinesischen Werten zurück. An der US-Börse notierte Fonds (ETFs) von iShares <MCHI.O> oder KraneShares fielen zwischen zwei und 2,7 Prozent.

Rohstoff-Anlegern schlug zudem die geringe Kauflaune der chinesischen Verbraucher auf die Stimmung, die sich in den am Wochenende veröffentlichten schwachen Inflationsdaten widerspiegelte. Wegen einer möglichen Nachfrage-Flaute des Top-Abnehmers China fiel der Preis für die US-Rohölsorte WTI <CLc1> um 2,1 Prozent auf 73,99 Dollar je Barrel (159 Liter).

MÖGLICHER "KRYPTO-PRÄSIDENT" TRUMP TREIBT BICTOIN & CO

Gefragt waren Bitcoin <BTC=> und Ethereum <ETH=>, die sich um 4,7 beziehungsweise 6,8 Prozent verteuerten. Neben der Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA erhielten Cyber-Devisen Rückenwind von den anstehenden US-Präsidentschaftswahlen, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Ein Sieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump könnte Bitcoin von aktuell rund 66.000 Dollar zunächst auf ein Rekordhoch von 74.000 Dollar hieven. "Auch die 100.000-Dollar-Marke käme in diesem Fall in Reichweite." Trump hatte vor einiger Zeit im Wahlkampf angekündigt, im Falle seines Sieges ein "Krypto-Präsident" werden zu wollen. Außerdem will er eine nationale Bitcoin-Reserve anlegen.

(Bericht von Hakan Ersen und Ralf Bode, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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