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02.10.2024 /16:24:29
Taifun Krathon legt Taiwan lahm - ein Toter und 70 Verletzte

Kaohsiung, 02. Okt (Reuters) - Der herannahende Taifun Krathon hat in Taiwan einem Menschen das Leben gekostet und 70 weitere verletzt. Nach Angaben der lokalen Feuerwehr starb ein älterer Mann am Mittwoch im östlichen Landkreis Hualien im Zusammenhang mit dem Sturm, nachdem er von einem Baum gestürzt war. Zwei Personen gelten als vermisst. Die Behörden brachten mehr als 10.000 Menschen in Sicherheit, die meisten im Süden und Osten der Insel. Das taiwanische Verteidigungsministerium hat eigenen Angaben zufolge mehr als 38.000 Soldaten in Bereitschaft versetzt. Wie am Mittwoch sollen auch am Donnerstag Geschäfte und Büros geschlossen bleiben, ebenso die Finanzmärkte. Der Flugverkehr wurde größtenteils ausgesetzt.

Die zentrale Wetterbehörde erwartet, dass der Taifun am Donnerstag in den frühen Morgenstunden zwischen Kaohsiung und der benachbarten Stadt Tainan auf Land trifft und dann nordöstlich in Richtung Taipeh weiterzieht. Meteorologen gehen zwar davon aus, dass der Taifun inzwischen an Kraft verloren hat. Doch die Gefahren durch Sturmfluten, starke Winde und Regen bleiben bestehen. Auch der Bürgermeister von Kaohsiung, Chen Chi Mai, rechnet damit, dass Krathon intensive Winde und Regenfälle mit sich bringt. "Sollte er jedoch nach Norden ziehen, werden die Winde wieder stärker. Daher bleibt die Bedrohung für Kaohsiung bestehen und darf nicht unterschätzt werden", sagte er zu Reportern.

Der Taifun könnte zu einem tropischen Tief herabgestuft werden und sich auflösen, nachdem er auf Land gestoßen ist. Das ist in Taiwan seit 2001 aber nur einmal vorgekommen. Damals sorgte Trami mit hohen Regenmengen für Überschwemmungen. Bei der älteren Generation weckt der herannahende Sturm auch Erinnerungen an den Taifun Thelma von 1977, der 37 Menschenleben forderte und die Hafenstadt Kaohsiung mit ihren 2,7 Millionen Einwohnern schwer verwüstete. Die drittgrößte Stadt Taiwans befindet sich mitten im erwarteten Auge des Sturms. Die Behörden rieten den Einwohnern deshalb, zu Hause zu bleiben und Küstenregionen, Flüsse sowie Berggebiete zu meiden.

(Bericht von Yimou Lee, Fabian Hamcher und Ann Wang, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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