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18.10.2024 /11:26:20
Steinmeier dankt Biden - Transatlantische Freundschaft stärker denn je

Berlin, 18. Okt (Reuters) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat beim Empfang von US-Präsident Joe Biden die deutsch-amerikanische Freundschaft als stärker denn je bezeichnet. Sie habe unter Biden ein neues Niveau erreicht. "Unter Ihrer Führung ist die transatlantische Allianz stärker und unsere Partnerschaft enger als je zuvor", sagte Steinmeier am Freitag bei der Begrüßung von Biden im Schloss Bellevue in Berlin. "Für Deutschland war, ist und bleibt die Freundschaft zu den Vereinigten Staaten existenziell wichtig ? existenziell sowohl für unsere Sicherheit als auch für unsere Demokratie." Biden habe vor allem das Verdienst, die transatlantischen Beziehungen nach der Präsidentschaft von Donald Trump wieder repariert zu haben, betonte Steinmeier, ohne Trumps Namen zu nennen, der erneut bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November antritt. "Als Sie zum Präsidenten gewählt wurden, haben Sie Europas Hoffnung in die transatlantische Allianz buchstäblich über Nacht wiederhergestellt", sagte Steinmeier zu Biden. Der Bundespräsident zeichnete den US-Präsidenten mit der Sonderstufe des Großkreuzes des Bundesverdienstordens aus.

Steinmeier würdigte auch Bidens Einsatz für die von Russland überfallene Ukraine und für Israel. Russlands Präsident Wladimir Putin habe gedacht, dass der Westen schwach sei. "Doch das Gegenteil war der Fall: Die Nato war stärker und einiger als je zuvor, und das verdanken wir in besonderer Weise Ihrer Führung", sagte Steinmeier zu Biden. Europa befinde sich derzeit "im gefährlichsten Moment der europäischen Geschichte seit Ende des Kalten Krieges". Deshalb sei es ein Glücksfall gewesen, dass Biden in dieser Phase US-Präsident gewesen sei. "Uns hier in Europa haben die vergangenen beiden Jahre einmal mehr gezeigt: Amerika ist die 'unverzichtbare Nation'", sagte Steinmeier. Die Nato sei ein unverzichtbares Bündnis.

Der Bundespräsident hob zudem Bidens Persönlichkeit hervor. "Anstand ist vermutlich die Eigenschaft, die am stärksten vom Untergang bedroht ist. Ihr Anstand jedoch ist ein Licht, das weithin strahlt." Als Verweis zitierte er aus einer Rede Bidens dessen Worte: "Demokratien sterben nicht immer im Feuer der Gewehre. Demokratien können sterben, wenn Menschen schweigen. Wenn sie bereit sind, das Wertvollste aufzugeben, weil sie frustriert sind, erschöpft oder entfremdet."

Biden wird in Berlin auch mit Kanzler Olaf Scholz und anschließend mit Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer zusammentreffen.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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