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24.09.2024 /19:33:31
FOKUS 3-US-Börsen moderat fester - China-Aktien heben ab

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China-Konjunkturpaket beflügelt

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US-Verbrauchervertrauen sinkt im September

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Visa rutscht nach Bericht über Kartellklage ab
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt/New York, 24. Sep (Reuters) - Getragen von der
Hoffnung auf wirksame Konjunkturhilfen für China haben sich die
US-Börsen am Dienstag weiter nach oben bewegt. Angesichts hoher
Bewertungen und mangelnder Gewissheit über den künftigen
Zinskurs der US-Notenbank Fed scheuten die Investoren jedoch
größere Engagements, sagten Börsianer. Zudem trübte ein
schlechter als erwartet ausgefallenes Verbrauchervertrauen die
Kauflaune.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag gegen Mittag 0,1 Prozent im Plus bei 42.169 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> stand 0,2 Prozent niedriger bei 5734 Zählern, der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> gewann 0,5 Prozent auf 18.067 Punkte. Um die Wirtschaft aus der Deflation zu holen, hat die chinesische Zentralbank ihr größtes Konjunkturprogramm seit der Pandemie vorgestellt. Banken werden mit mehr Kapital versorgt und die Hürden beim Immobilienkauf gesenkt. Fallende Preise und steigende Risiken sorgten schon seit langem für Zurückhaltung der Immobiliensparer. "Chinas Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft werden den Optimismus bei Unternehmen steigern, die in großem Umfang in China tätig sind, und das spiegelt sich auch in einigen dieser Aktien wider", sagte Michael James, Aktienexperte von Wedbush Securities.

CHINA-HOFFNUNG TREIBT ROHSTOFFPREISE

Die Aussicht half auch Rohstoffpreisen und Aktien aus dem Sektor nach oben. Der Branchenindex S&P Materials kletterte auf ein Rekordhoch. Papiere der Kupfer- und Lithiumbergbaufirmen Freeport-McMoRan <FCX.N>, Southern Copper <SCCO.N> und Albemarle  <ALB.N> legten bis zu 7,6 Prozent zu. Eisenerz verteuerte sich um knapp fünf Prozent und damit so stark wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Auch der Ölpreis zog an. Rohöl der Sorte Brent und US-Leichtöl WTI <CLc1> verteuerten sich um jeweils mehr als ein Prozent auf 74,80 Dollar und 71,28 Dollar pro Barrel.

Die chinesischen Konjunkturspritzen weckten bei den Anlegern auch Appetit auf Aktien von Kasinobetreibern. Die im chinesischen Zockerparadies Macau vertretenen Konzerne Wynn Resorts <WYNN.O> und Las Vegas Sands <LVS.N> stiegen um 4,2 und 5,7 Prozent. Art Hogan, Marktstratege bei B. Riley Wealth, sagte: "Es braucht keinen großen Katalysator, um hier ein Feuer zu entfachen." In den USA notierte Aktien chinesischer Unternehmen wie Alibaba <BABA.N>, PDD Holdings <PDD.O> und Li Auto <LI.O> gewannen zwischen sechs und zehn Prozent.

VERBRAUCHERLAUNE TRÜBT SICH EIN

Spekulationen über ein drohendes Kartellverfahren belasteten Visa <V.N>. Die Titel des US-Kreditkartenanbieters gaben mehr als vier Prozent nach. Das US-Justizministerium plant einem Bericht der Agentur Bloomberg zufolge eine Kartellklage. Visa habe den Debitkartenmarkt in den USA illegal monopolisiert und Maßnahmen ergriffen, um den Wettbewerb zu blockieren, lautet der Vorwurf.

Am Devisenmarkt ging es für den Dollar abwärts. Der Dollar-Index, der die US-Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, verlor 0,3 Prozent 100,67 Punkte. Die Konsumstimmung in den USA hat sich wenige Wochen vor der mit Spannung erwarteten Präsidentschaftswahl so stark eingetrübt wie seit gut drei Jahren nicht mehr. Das Barometer für die Verbraucherlaune sank im September auf 98,7 Punkte. Von Reuters befragte Experten hatten mit 104,0 Zählern gerechnet. Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl liegen Kamala Harris und Donald Trump einer Umfrage zufolge faktisch gleichauf.

(Bericht von Johann M Cherian, Purvi Agarwal, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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