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04.10.2024 /18:49:11
FOKUS 2-US-Arbeitsmarktbericht stützt Börsen

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US-Jobmotor brummt - "Keinerlei Signale für eine Rezession"



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Ölpreis-Rally geht weiter - Nahost bleibt im Fokus

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Springer Nature feiert erfolgreiches Börsendebüt
 
(Neu: Xetra-Schlusskurse, Wall Street, US-Jobdaten)
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Die jüngsten US-Jobdaten
haben die Börsen rund um den Globus gestützt. Der Dax <.GDAXI>
baute nach der Veröffentlichung am Freitag seine Gewinne aus und
schloss 0,6 Prozent fester bei 19.120,93 Punkten. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> rückte um 0,7 Prozent auf 4954,94 Zähler
vor. Auch die wichtigsten US-Indizes <.SPX> <.IXIC>
notierten größtenteils im Plus.

Der US-Arbeitsmarkt erweist sich als überraschend robust. Im September kamen 254.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit 140.000 gerechnet, nach revidiert 159.000 im Vormonat. "In den USA kommen vom Arbeitsmarkt weiterhin keinerlei Signale für eine Rezession", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Sollte es bei dieser Robustheit bleiben, dürfte es zwar in naher Zukunft zu weniger starken Zinssenkungen der US-Notenbank Fed kommen. Allerdings ist der Fakt, dass es dennoch graduelle Schritte nach unten geben wird, während die Wirtschaft weiter wächst, mehr wert als zwingend notwendige geldpolitische Lockerungen ohne Wachstum."

ÖL-RALLY GEHT WEITER - ANGST VOR FLÄCHENBRAND IN NAHOST

Die Währungshüter versuchen, mit straffer Geldpolitik die hohe Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Dabei seien die US-Arbeitsmarktdaten mittlerweile wichtiger für die Bestimmung der weiteren Geldpolitik der US-Notenbank geworden als Zahlen zur Inflation, sagte CMC-Chefanalyst Jochen Stanzl. Die Teuerungsrate sank in den USA im August auf 2,5 Prozent, die Fed peilt einen Wert von zwei Prozent an.

Der Dollar-Index <.DXY> notierte nach den Arbeitsmarktdaten 0,6 Prozent fester bei 102,61 Punkten. Der Euro <EUR=> verlor im Gegenzug 0,7 Prozent auf 1,095 Dollar.

Die unklare Entwicklung im Nahost-Konflikt stützte weiter die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verteuerten sich am Freitag um jeweils rund anderthalb Prozent auf 78,87 und 75,11 Dollar je Fass (159 Liter). Angesichts der steigenden Ölpreise ging es am Aktienmarkt für Energiewerte nach oben: Der entsprechende europäische Branchenindex <.SXEP> legte um 1,6 Prozent zu.

SPRINGER NATURE FEIERT ERFOLGREICHES BÖRSENDEBÜT

Punkten konnten zudem Autowerte. Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben die erforderliche Unterstützung der Mitgliedstaaten, um Strafzölle auf E-Autos aus China zu verhängen. "Der Fakt ist geschaffen, und man deckt sich wieder ein", konstatierte ein Händler. Im Dax gehörten Continental <CONG.DE>, Volkswagen <VOWG_p.DE>, BMW <BMWG.DE> und Porsche <PSHG_p.DE> mit einem Plus von 1,7 bis 2,9 Prozent zu den größten Gewinnern. Der europäische Autoindex <.SXAP> notierte 1,6 Prozent fester.

Ein erfolgreiches Börsendebüt legte der Berliner Wissenschaftsverlag Springer Nature <SPGG.DE> hin. Der erste Kurs der Aktien wurde mit 24 Euro festgestellt. Das sind 6,7 Prozent mehr als der Zuteilungspreis von 22,50 Euro. Zeitweise stiegen die Titel bis auf 24,66 Euro, aus dem Handel gingen sie mit 24,24 Euro. Das Unternehmen kommt damit auf einen Börsenwert von knapp fünf Milliarden Euro. Springer Nature ist nach dem Panzergetriebehersteller Renk <R3NK.DE> und der Parfümeriekette Douglas <DOU1.DE> erst der dritte größere Börsengang in Deutschland in diesem Jahr.

Das Nachsehen hatten zum Wochenschluss die Titel vieler Reedereien angesichts der überraschend schnellen Beilegung des Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ost- und Golfküste. Investoren, die aufgrund des Streiks auf ein Anziehen der Frachtkosten gesetzt hätten, verkauften nun die Aktien, erläuterte Yang Ji-hwan von Daishin Securities. Die Titel von Moeller-Maersk fielen um 5,2 Prozent, die von Hapag-Lloyd <HLAG.DE> notierten 16 Prozent schwächer.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Daniela Pegna. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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