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07.01.2025 /15:16:17
Insider: Mercedes-Benz muss Renditeziel stutzen und mehr sparen

Frankfurt, 07. Jan (Reuters) - Mercedes-Benz <MBGn.DE> wird wegen der länger anhaltenden Schwäche des Automarktes und der Umstellung auf Elektroautos einem Insider zufolge seine mittelfristigen Renditeziele im Pkw-Geschäft senken. Bis zu dem für 20. Februar geplanten Kapitalmarkttag überarbeite der von Ola Källenius geführte Vorstand die 2022 gesteckten Ziele, erklärte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Angesichts der schwierigen Marktlage würden sie nach unten angepasst. Das Ziel für ein Best-Case-Szenario seien künftig keine 14 Prozent mehr, aber es werde ein zweistelliges Margenziel angepeilt. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Mercedes bestätigte, dass für den 20. Februar neben der Präsentation der Jahresbilanz ein Kapitalmarkttag mit Analysten geplant ist. Dann sollten die mittelfristigen Ziele konkretisiert werden, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Der Stuttgarter Autobauer hatte sich vor drei Jahren im Rahmen seiner neuen Luxusstrategie vorgenommen, bis 2025 bei gutem Marktumfeld eine bereinigte Marge von bis zu 14 Prozent zu erreichen und in schlechten Zeiten nicht weniger als 8 Prozent zu verdienen. 2022 übertrafen die Schwaben die vergleichsweise hohe Messlatte sogar mit 14,6 Prozent Rendite, was aber auch an einer Sonderkonjunktur während der Pandemie lag.

Seither ist die Gewinnspanne im Kerngeschäft mit Pkw auf Talfahrt: Nach 12,6 Prozent 2023 stellte Mercedes für 2024 nur noch 7,5 bis 8,5 Prozent in Aussicht. Auch 2025 werde für die gesamte Branche ein sehr schwaches Jahr, hieß es in Konzernkreisen weiter.

Wie schon von Finanzchef Harald Wilhelm nach den Zahlen zum dritten Quartal angekündigt, soll der Sparkurs verschärft werden. Innerhalb von drei Jahren sollen fixe wie variable Kosten und Investitionen um insgesamt rund fünf Milliarden Euro sinken, sagte der Insider. Dazu sei es notwendig, den seit einigen Jahren verfolgten sozialverträglichen Stellenabbau fortzusetzen.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Thomas Seythal)

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