Nachricht


08.10.2024 /13:01:38
FOKUS 1-US-Währungshüter nach Zinswende für weitere Senkungen - Tempo im Fokus

(Neu: Kugler, Hintergrund)

*

Fed-Direktorin Kugler für flexibles Vorgehen auf dem Zinspfad



*

Fed-Vertreter Musalem plädiert für vorsichtiges Agieren

*

Noch zwei Zinsentscheide in diesem Jahr
 
Frankfurt/New York, 08. Okt (Reuters) - Nach der
kürzlich vollzogenen Zinswende fassen US-Währungshüter weitere
Schritte nach unten ins Auge. Fed-Direktorin Adriana Kugler
signalisierte am Dienstag auf einer Konferenz der Europäischen
Zentralbank (EZB) Bereitschaft zu weiteren Lockerungen. "Wenn
sich die Inflationsentwicklung wie von mir erwartet fortsetzt,
werde ich weitere Senkungen des Leitzinses unterstützen, um mit
der Zeit zu einer neutraleren Geldpolitik zu gelangen", sagte
Kugler. Mit neutral ist eine geldpolitische Linie gemeint, mit
der die Wirtschaft weder gebremst noch angeschoben wird. Der
überraschend stark ausgefallene Stellenaufbau im September ist
laut der Fed-Direktorin zwar eine erfreuliche Entwicklung:
"Sollten die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung aber zunehmen,
könnte es angebracht sein, die Geldpolitik schneller auf eine
neutrale Haltung umzustellen."

Der US-Währungshüter Alberto Musalem plädierte unterdessen für ein eher verhaltenes Tempo auf dem geldpolitischen Pfad nach unten. Der Präsident des Notenbankbezirks von St. Louis befürwortet zwar ebenfalls weitere Zinssenkungen. Doch sei es für die Federal Reserve angebracht, vorsichtig zu agieren und es mit der Lockerung der Zinsschraube nicht zu übertreiben: "Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage halte ich die Kosten einer zu frühen starken Lockerung für höher als die Kosten einer zu spät erfolgten schwachen Lockerung", sagte er.

Denn eine hartnäckige oder gar höhere Inflation wäre gefährlich für die Glaubwürdigkeit der Fed und auch für die künftige Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslage, warnte der Währungshüter. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte jüngst gesagt, er rechne in diesem Jahr noch mit zwei weiteren Zinssenkungen um insgesamt einen halben Prozentpunkt. Die Fed hat Mitte September die Zinswende vollzogen und den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen halben Prozentpunkt gesenkt - auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Die nächsten Zinsentscheide stehen am 7. November und 18. Dezember an.

(Bericht von Michael S. Derby, Ann Saphir und Balazs Korany, geschrieben von Reinhard Becker, r Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.