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02.10.2024 /18:27:44
FOKUS 2-Nahost-Sorgen drücken Börsen in Europa - Adidas gefragt

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Angst vor weiterer Eskalation in Nahost macht Anleger nervös



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Ölpreis auf Monatshoch - Zinssorgen rücken in den Hintergrund



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Schwierigkeiten bei Nike geben Adidas Rückenwind
 
(Neu: Schlusskurse Europa)
Frankfurt, 02. Okt (Reuters) - Die Zuspitzung der Lage
in Nahost hat bei den Anlegern an den europäischen Börsen zu
Zurückhaltung geführt. Der Dax <.GDAXI> schloss am Mittwoch 0,3
Prozent schwächer bei 19.164 Punkten. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E>
legte 0,2 Prozent auf 4963 Zähler.

Ungeachtet des iranischen Angriffs und internationaler Aufrufe zu einer Waffenruhe setzte Israel seine Angriffe im Libanon fort. Das Militär will das Vorgehen im Südlibanon gegen die Hisbollah-Miliz nun auch mit regulären Truppen und Panzerverbänden vorantreiben. Der Iran erklärte, der Angriff sei vorerst beendet, sofern Israel auf Vergeltung verzichte. "Die Angst vor einem Flächenbrand in der Krisenregion wird zunehmend größer", sagte Christian Henke, Analyst beim Broker IG. "Der größte Verbündete Israels, die USA, könnten sich nun einmischen. Auch weitere europäische Staaten haben Israel ihre Unterstützung versichert. Gleichzeitig meldeten sich China und Russland zu Wort. Und darin sehen viele Marktteilnehmer eine ernstzunehmende Gefahr."

ÖLPREIS AUF VIER-WOCHEN-HOCH

Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> verteuerten sich um jeweils rund drei Prozent. Mit 75,79 und 72,14 Dollar je Fass (159 Liter) waren sie so teuer wie seit Anfang September nicht mehr. Bereits am Dienstag waren die Preise um jeweils rund 2,5 Prozent gestiegen. Israel will einem Medienbericht zufolge auf den iranischen Angriff mit einer "erheblichen Vergeltungsmaßnahme" innerhalb der kommenden Tage reagieren. Ziel könnten unter anderem Ölanlagen im Iran sein, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios. "Der Iran liefert etwa vier Prozent der globalen Ölversorgung. Wichtig ist nun, ob Saudi-Arabien seine Produktion erhöht, falls die iranischen Lieferungen unterbrochen werden", schrieben die Experten des Analysehauses Capital Economics.

SCHWIERIGKEITEN BEI NIKE GEBEN ADIDAS RÜCKENWIND

Die Nahost-Sorgen stützten Aktien der Rüstungskonzerne. In Deutschland rückten Rheinmetall <RHMG.DE> um 1,1 Prozent vor. Gefragt waren auch Papiere europäischer Rivalen wie Thales <TCFP.PA>, Saab und BAE Systems.

Adidas <ADSGn.DE> stiegen um 1,9 Prozent. Rückenwind gab dem Sportartikelhersteller ein enttäuschender Quartalsbericht des US-Rivalen Nike <NKE.N>. Die in Frankfurt notierten Nike-Aktien <NKE.F> büßten 5,7 Prozent ein. "Die Aussagen bei der Telefonkonferenz von Nike scheinen zu bestätigen, dass die Probleme auf die Stärke anderer Schwergewichte in der Branche zurückzuführen sind. Unserer Ansicht nach handelt es sich dabei vor allem um Adidas", schreiben die Experten von JP Morgan.

Nach oben ging es auch für Gea <G1AG.DE> mit 1,9 Prozent. Der für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie produzierende Anlagenbauer hat für die kommenden Jahre die Latte höher gelegt. Bis 2030 soll der Umsatz jährlich im Schnitt um mehr als fünf Prozent zulegen und die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) 17 bis 19 Prozent erreichen, erklärte Gea-Chef Stefan Klebert.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Ralf Bode, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)



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