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17.10.2024 /16:46:48
FOKUS 1-Israelische Medien: Hamas-Führer Sinwar im Gazastreifen getötet

(Neu: Einzelheiten, Hintergrund)

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Sicherheitskabinett über wahrscheinlichen Tod informiert

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Drahtzieher des Massakers vom 07. Oktober
 
Jerusalem, 17. Okt (Reuters) - Hamas-Führer Jahja Sinwar
ist nach israelischen Medienberichten bei einem Angriff im
Gazastreifen getötet worden. Die Sender Kan und N12 meldeten am
Donnerstag unter Berufung auf das israelische Militär, dass
Sinwar tot sei. In Regierungskreisen hieß es, das israelische
Sicherheitskabinett sei darüber informiert worden, dass der
Extremistenführer sehr wahrscheinlich getötet worden sei. Sinwar
gilt als Drahtzieher des Massakers der radikal-islamischen
Organisation am 07. Oktober 2023 in Israel, bei dem etwa 1200
Menschen getötet und weitere rund 250 als Geiseln verschleppt
worden waren.

Von der Hamas lag zunächst keine Stellungnahme vor. Israel hat bereits mehrere Kommandeure der Hamas in Gaza sowie der radikal-islamischen Hisbollah im Libanon getötet, darunter deren langjährigen Anführer Hassan Nasrallah. Der Tod des 62-jährigen Sinwar könnte die ohnehin angespannte Lage in der Region weiter anheizen. Sinwar war zum Gesamtführer der Hamas bestimmt worden, nachdem sein Vorgänger Ismail Hanijeh im Juli bei einem mutmaßlichen israelischen Angriff während eines Besuchs in Teheran getötet worden war. Israel hat seine Beteiligung an dem Angriff nicht bestätigt.

Israel bezeichnete Sinwar als "das Gesicht des Bösen". Seit dem 07. Oktober 2023 wurde er nicht mehr öffentlich gesehen. Nach Angaben aus Kreisen der Hamas war Sinwar die entscheidende Person auch bei den bislang gescheiterten Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln. Sinwar verbüßte eine 22-jährige Haft in Israel, bevor er 2011 bei einem Gefangenenaustausch freikam. In einer Rede 2022 hatte Sinwar geschworen, eine Flut von Kämpfern und Raketen nach Israel zu senden. Er trat kompromisslos für die Gründung eines Staates Palästina und die Vernichtung Israels ein.

(Bericht von James Mackenzie, Maya Gebeily und Elwely Elwelly Bearbeitet von Alexander Ratz Redigiert von Sabine Ehrhardt Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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