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30.09.2024 /06:18:10
WDHLG-BayWa bekommt weitere Finanzspritze über 500 Mio Euro

(Wiederholung vom Vorabend)
München, 29. Sep (Reuters) - Der angeschlagene Agrar-
und Baustoff-Konzern BayWa <BYWGnx.DE> bekommt eine weitere
Finanzspritze über eine halbe Milliarde Euro und bis zum
Jahresende Zeit, seine Finanzen auf gesunde Füße zu stellen. Die
wichtigsten Gläubigerbanken stellten bis Ende Dezember weitere
500 Millionen Euro an Überbrückungskrediten zur Verfügung,
teilte die BayWa am Sonntagabend in München mit. Sie
verlängerten zudem die Stillhaltevereinbarung, die bestehenden
Kredite nicht fällig zu stellen, um drei Monate ebenfalls bis
zum Jahresende. "Damit würde es gelingen, die Finanzierung der
BayWa AG bis Ende des Jahres 2024 zu sichern und die Grundlage
für eine daran anschließende langfristige Finanzierunglösung bis
Ende 2027 zu schaffen", hieß es in der Mitteilung. Die Eckpunkte
dafür würden aber noch unter anderem mit den Banken und den
Eigentümern verhandelt.

Die Banken und die Großaktionäre hatten die mit mehr als fünf Milliarden Euro verschuldete BayWa erst Mitte August mit zusammen 547 Millionen Euro gestützt. Damals hatten sich Fremd- und Eigenkapitalgeber die Belastung geteilt, diesmal stehen die Banken allein ein. Dass der durch steigenden Zinsen und das lahmende Geschäft der Wind- und Solar-Projekttochter BayWa r.e. in Schieflage geratene Konzern kurzfristig mehr Geld brauchen würde, hatte sich abgezeichnet. Denn die Getreideernte, die die BayWa als Agrarhändler im Herbst von den Landwirten aufkauft, kostet erst einmal Geld, ehe sie weiterverkauft werden kann.

Die Unterschriften der wichtigsten Kreditgeber unter den neuen Überbrückungskredit und das verlängerte Stillhalteabkommen seien in den nächsten Tagen zu erwarten, erklärte das Unternehmen.

Am Freitag hatte die BayWa ihren verspäteten Halbjahresbericht vorgelegt. Abschreibungen von 222 Millionen Euro auf die BayWa r.e. und andere Sparten haben sie tief in die Verlustzone getrieben. Der Nettoverlust lag bei 290,5 Millionen Euro.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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