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08.07.2025 /10:12:24
FOKUS 1-OMV steigert Profitabilität im Chemie- und Raffineriegeschäft

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Starke Margen im Chemiebereich, verbesserte Raffinieriemarge



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Niedrigere Produktion von Öl- und Gas



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Bilanzielle Effekte schlagen sich positiv zu Buche



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Cashflow-Belastung durch höhere Steuern in Rumänien und Norwegen





(neu: mehr Details, Analysten)
Wien, 08. Jul (Reuters) -

Dem österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV haben im zweiten Quartal gesunkene Energiepreise zugesetzt. Während sich die Margen im Chemie- und Raffineriebereich verbesserten und bilanzielle Effekte positiv wirkten, belasteten eine rückläufige Produktion sowie gefallene Energiepreise das Ergebnis. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Übersicht des Unternehmens hervor.

Die Gesamtproduktion sank im Berichtszeitraum auf
304.000 Barrel Öläquivalent pro Tag - nach 338.000 Barrel im
Vorjahresquartal und 310.000 Barrel im ersten Quartal. Auch bei
den Energiepreisen zeigte sich ein uneinheitliches Bild: Der
durchschnittlich realisierte Rohölpreis fiel im zweiten Quartal
im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 66,2 Dollar pro Barrel. Der
Erdgaspreis stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 26 Prozent
auf 29,3 Euro je Megawattstunde, lag jedoch deutlich unter dem
Niveau des ersten Quartals.
Im Chemiesegment verbesserten sich die Margen für
Ethylen, Propylen und Polyethylen, während die
Polypropylen-Marge leicht zurückging. Nach der erzielten
Einigung mit dem arabischen Aktionär Adnoc über die Fusion der
Petrochemietöchter Borealis und Borouge wird
Borealis nun als nicht fortgeführter Geschäftsbereich
ausgewiesen. OMV und Adnoc hatten sich im März auf die
Zusammenführung von Borealis, Borouge sowie in weiterer Folge
der kanadischen Nova Chemicals verständigt. Durch die Fusion
entsteht ein globaler Kunststoffkonzern mit einem Wert von rund
60 Milliarden Dollar. Der neue Konzernnamens Borouge Group
International, an dem OMV und Adnoc gleiche Anteile halten,
werde seinen Sitz in Wien haben und an der Börse in Abu Dhabi
gelistet sein. Der Abschluss der Transaktion soll im ersten
Quartal erfolgen.

OMV erwartet, dass das operative Ergebnis vor Sondereffekten im zweiten Quartal durch Änderungen in der Rechnungslegung um rund 120 Millionen Euro gegenüber dem ersten Quartal steigen wird. Zudem sollen die positiven Markteffekte die negativen Lagerbewertungseffekte im Chemiebereich mehr als ausgleichen, hieß es.

Im Raffineriegeschäft stieg die Referenzmarge auf 8,08 Dollar je Barrel nach 7,0 Dollar im Vorjahresquartal. Allerdings sank der Auslastungsgrad der Raffinerien von 89 auf 83 Prozent.

Der operative Cashflow wird laut OMV durch höhere Steuerzahlungen in Rumänien und Norwegen um rund 400 Millionen Euro gegenüber dem Vorquartal belastet. Einen konkreten Ausblick auf das Quartalsergebnis gibt das Unternehmen nicht. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für den 31. Juli geplant, der Analystenkonsens soll am 23. Juli vorgelegt werden.

Die Experten des Bankhauses Erste Group erwarten nach
dem Trading Update bei der OMV im zweiten Quartal ein operatives
Ergebnis auf dem Niveau des ersten Quartals, sie rechnen jedoch
mit einem schwächeren Cashflow. An der Wiener Börse verloren die
OMV-Aktien im Frühhandel knapp zwei Prozent auf 45,48 Euro.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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