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17.09.2024 /09:14:33
Scholz drängt in Zentralasien auf stärkere regionale Zusammenarbeit

Astana, 17. Sep (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat die fünf zentralasiatischen Staaten zu mehr regionaler Zusammenarbeit ausgefordert. "Sie ist entscheidend, um Herausforderungen wie Wasserknappheit, Klimawandel, Fragen der Konnektivität und auch der der gesellschaftlichen Resilienz anzugehen", sagte Scholz am Dienstag in der kasachischen Hauptstadt Astana beim Treffen mit den Präsidenten der fünf zentralasiatischen Staaten Usbekistan, Kasachstan, Tadschikistan, Kirgisistan und Turkmenistan. Beim zweiten sogenannten "Z5 plus 1"-Treffen, das erstmals 2023 in Deutschland stattfand, betonte der Kanzler das Interesse, die deutschen Beziehungen zu der Region deutlich auszubauen. "Wie groß das Interesse ist, hier noch eine Schippe drauf zu legen, zeigt sich auch darin, dass mich eine hochrangige, breit aufgestellte Wirtschaftsdelegation begleitet", sagte er.

Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew verwies ebenso wie der Präsident Kirgisistans, Sadir Dschaparow, dass die zentralasiatischen Staaten über erhebliche Ressourcen an Rohstoffen verfügten. Es fehlten aber überregionale Verkehrsverbindungen. Diese gelten als Haupthindernis dafür, dass mehr Waren nach Europa geliefert werden können. Dschaparow lud deutsche Unternehmen ein, sich an einem großen Eisenbahn-Projekt zwischen China, Usbekistan und Kirgisistan zu beteiligen. Mehrere Präsidenten wiesen zudem auf den nötigen Kampf gegen den Klimawandel hin, der Zentralasien besonders hart treffe. Der tadschikische Präsident Emomali Rahmon plädierte zudem für ein gemeinsames Vorgehen gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität, was nur grenzüberschreitend möglich sei.

In den fünf zentralasiatischen Staaten sind auch Russland und China sehr aktiv. Die fünf ehemaligen Sowjetrepubliken möchten als Gegengewicht aber auch engere Beziehungen zu Europa aufbauen.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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