Nachricht
Bengaluru, 08. Jan (Reuters) - Die Aktien des französischen Spirituosenherstellers Pernod Ricard <PERP.PA> sind die am meisten geshorteten in Europa. Das geht aus Angaben des Datenanalyseunternehmens S3 Partners hervor. Der Anteil der Leerverkäufe am Streubesitz liege bei 5,23 Prozent, zu Beginn des vergangenen Jahres seien es weniger als ein Prozent gewesen. Damit wetteten derzeit bei Pernod Ricard so viele Investoren auf einen fallenden Aktienkurs wie bei keinem anderen Unternehmen im EuroStoxx-Index <.STOXXE>.
Die Aktien europäischer Spirituosenkonzerne stehen unter Druck, seitdem China 2024 eine Antidumpinguntersuchung gegen aus der EU importierten Weinbrand eingeleitet hatte. Im Dezember erklärte das chinesische Handelsministerium, dass es die Ermittlungen um drei Monate verlängern werde. In der vergangenen Woche gaben die Aktien im Spirituosensektor zusätzlich nach, nachdem der US-Sanitätsinspekteur Vivek Murthy Krebswarnhinweise für alle alkoholischen Getränke gefordert hatte.
"Das steigende Interesse an Leerverkäufen im Getränkesektor deutet auf die Skepsis der Anleger hinsichtlich seiner Fähigkeit hin, sich nach den aktuellen Ausverkäufen zu erholen", schrieben die S3-Experten. Die Aktie von Pernod Ricard rutschte im Gesamtjahr 2024 um gut 40 Prozent ab. Konkurrenten wie Remy Cointreau <RCOP.PA>, Campari und Diageo büßten in derselben Zeit zwischen gut 30 und fast 65 Prozent ein. Auch Brauereien wie Anheuser-Busch InBev <ABI.BR>, Heineken <HEIN.AS> und Carlsberg verloren zwischen 17 und 27 Prozent. Der europäische Index für die gesamte Lebensmittelbranche <.SX3P> gab währenddessen 17,2 Prozent nach.
(Bericht von Shashwat Chauhan, geschrieben von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)