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13.01.2025 /18:46:23
Merz: Rascher Wechsel zu Wasserstoff wird nicht erfolgreich sein

Bochum, 13. Jan (Reuters) - Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat ein Fragezeichen hinter Pläne für einen raschen Umbau der Stahlindustrie auf eine klimafreundliche Wasserstoffwirtschaft gesetzt. "Ich glaube nicht, dass ein schneller Wechsel zu Wasserstoff erfolgreich sein wird", sagte Merz am Montag in Bochum bei einer Betriebsrätekonferenz der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA): "Wo soll der Wasserstoff denn herkommen?" Es gebe auch andere Möglichkeiten - wie etwa die Abscheidung oder Speicherung des Klimagases CO2. "Ideologische Festlegungen in der Industrie-Politik müssen wir beseitigen", betonte Merz. Sowohl Deutschland als auch Europa seien auf eine moderne Stahlerzeugung angewiesen. Stahl dürfe nicht durch die Energiepolitik verteuert werden.

Insgesamt peilt Merz nach einer möglichen Regierungsübernahme ein jährliches Wirtschaftswachstum von zwei Prozent in der Bundesrepublik an. "Ich glaube, dass zwei Prozent machbar sind", sagte er. Das Ziel könne "Schritt für Schritt" erreicht werden. Chancen für mehr Wachstum biete etwa die Digitalisierung, er wolle auch ein neues Digitalministerium schaffen. Aber auch ein Rückbau von Bürokratie solle helfen, das Wachstum wieder anzukurbeln. "Der Rückbau von Bürokratie wird wahrscheinlich eine der großen Herausforderungen (..) vor der wir stehen", sagte Merz. Er habe die Chefs der EVP in Europa, darunter auch Regierungschefs, nach Berlin zu Diskussionen über das Thema eingeladen, bekräftigte er: "Wir müssen in Europa anfangen, das Monstrum Bürokratie in den Griff zu bekommen." Auch Entlastungen von Bürgern und Firmen sollen die Wirtschaft beleben. Die CDU hatte zur Wahl ein "Agenda 2030" betiteltes Programm vorgelegt, das unter anderem Firmen und Bürgern Steuererleichterungen und in der Folge hohe Wachstumsquoten verspricht. Ein Standortvorteil für Deutschland sei auch die Mitbestimmung, sagte Merz bei dem CDA-Treffen. Er bekenne sich zur Mitbestimmung - diese sei ein Standortvorteil für Deutschland

(Bericht von Matthias Inverard, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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