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12.09.2024 /03:15:48
Ehemaliger peruanischer Präsident Fujimori gestorben

Lima, 12. Sep (Reuters) - Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori ist im Alter von 86 Jahren gestorben. "Nach einem langen Kampf gegen den Krebs ist unser Vater nach Hause gegangen, um Gott zu begegnen", teilte seine Tochter Keiko Fujimori am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst X mit. Fujimoris politisches Erbe ist in Peru umstritten. Während seine Anhänger in ihm einen starken Führer sehen, der das Land aus einer schweren Krise geführt hat, werfen ihm Kritiker vor, die demokratischen Institutionen untergraben und schwere Menschenrechtsverletzungen begangen zu haben.

Fujimori war in den 1990er Jahren eine prägende Figur der peruanischen Politik. Er leitete Wirtschaftsreformen ein, die das Land aus der Hyperinflation führten, ging aber auch brutal gegen maoistische Rebellen vor. 1992 löste er das Parlament auf und regierte zeitweise per Dekret. Nachdem er 2000 wegen Korruptionsvorwürfen ins Exil nach Japan geflohen war, kehrte er 2005 nach Peru zurück, wo er verhaftet und später wegen Menschenrechtsverletzungen zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Im Dezember 2023 wurde Fujimori aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis entlassen. Zuletzt litt er an verschiedenen Krankheiten, darunter Magengeschwüre und Zungenkrebs.

(Bericht von Marco Aquino und Peter Parker, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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