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04.07.2024 /07:37:14
FOKUS 1-Verdi - Einigung im Tarifstreit bei deutschen Privatbanken

(Neu: Arbeitgeber)

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Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent



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Laufzeit 28 Monate



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Tarifgespräche bei öffentlichen Banken gehen im September weiter





Berlin, 04. Jul (Reuters) - Im Tarifstreit in der
deutschen Privatbankenbranche ist eine Einigung erzielt worden.
Demnach sollen die Gehälter ab dem 1. August in drei Stufen um
insgesamt 10,5 Prozent steigen, wie die
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag mitteilte. Für
die Nachwuchskräfte sollen sich die Gehälter um insgesamt 250
Euro erhöhen. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von 28
Monaten. Das starke Engagement bei den Warnstreiks habe die
entscheidende Bewegung in der dritten Verhandlungsrunde mit dem
Arbeitgeberverband am späten Mittwochabend gebracht, erklärte
Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. "Die Gehaltssteigerungen
von über zehn Prozent sorgen für eine spürbare Entlastung bei
den Gehältern."

Thomas Lange, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankengewerbes, sagte: "Der Abschluss ist ein fairer Kompromiss." Er lobte die konstruktive Atmosphäre bei den Verhandlungen. "Die Sozialpartnerschaft im privaten Bankgewerbe hat sich als belastbar und verlässlich erwiesen."

Darüber hinaus einigten sich die Tarifparteien darauf, den bereits im vergangenen Jahr begonnenen Tarifreformprozess fortzuführen und die Gespräche für eine neue Entgeltstruktur sowie eine moderne und lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung aufzunehmen. Die Verdi-Tarifkommission empfiehlt die Annahme der nun erzielten Tarifeinigung. Bis Ende Juli können die Verdi-Mitglieder nun darüber abstimmen.

Bei den Tarifgesprächen für die mehr als 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken, etwa Förderinstitute und Landesbanken, soll es laut Verdi am 12. September weitergehen. Hier haben die Arbeitgeber 9,5 Prozent mehr Gehalt bei 43 Monaten Laufzeit angeboten. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent für ein Jahr, mindestens aber 500 Euro pro Monat mehr.

(Bericht von Christian Götz, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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