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27.09.2024 /14:15:10
Firmenwert-Abschreibungen drücken BayWa tief in die roten Zahlen

München, 27. Sep (Reuters) - Abschreibungen auf den Firmenwert der Wind- und Solar-Tochter BayWa r.e. haben den Münchner Agrar- und Baustoffkonzern BayWa <BYWGnx.DE> im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Insgesamt muss die BayWa 222,2 Millionen Euro auf ihre Beteiligungen abschreiben, der Löwenanteil davon entfällt mit 171,5 Millionen Euro auf den 51-prozentigen Anteil an der BayWa r.e., wie das angeschlagene Unternehmen am Freitag mitteilte. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für das erste Halbjahr hatte die BayWa Ende Juli auf 149,5 (Vorjahr: 322,1) Millionen Euro beziffert. Damals standen aber die Überprüfungen auf Werthaltigkeit noch aus.

Auf die Sanierung der BayWa hätten die Abschreibungen aber keine Auswirkungen, erklärte das Unternehmen. Anfang der Woche hatten die bestellten Gutachter von Roland Berger der BayWa grundsätzlich Sanierungsfähigkeit bescheinigt, aber harte Einschnitte gefordert. Dazu gehört auch der Verkauf von Unternehmensteilen. Am konkreten Sanierungskonzept schraubt die BayWa noch. Der vollständige Halbjahresbericht sollte noch am Freitag veröffentlicht werden.

Mit welchem Wert die Mehrheitsbeteiligung an der BayWa r.e. vorher in der Bilanz stand, teilte der Konzern zunächst nicht mit. Vor knapp vier Jahren hatte sie 49 Prozent der Anteile für 530 Millionen Euro an den schweizerischen Infrastruktur-Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) verkauft. Doch das Geschäft mit Wind- und Solarprojekten hat sich deutlich eingetrübt. Der Verkauf der fertigen Projekte gestaltet sich schleppend und ist längst nicht mehr so lukrativ. Die Finanzierung neuer Projekte hatte deshalb die Schuldenlast der BayWa nach oben getrieben und sie in einen Liquiditäts-Engpass gebracht. EIP hat Interesse an der Übernahme weiterer Anteile signalisiert, aber laut Insidern zu einem deutlich niedrigeren Preis als beim Einstieg.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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