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11.09.2024 /18:41:12
FOKUS 3-Zinshoffnung stützt Europas Börsen - Übernahmefantasie bei Coba

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Übernahmefieber treibt Commerzbank an

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US-Inflation geht zurück - Kernrate hartnäckig

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Kryptowerte nach TV-Duell Harris/Trump schwächer
 
(neu: Dax-Schluss)
Frankfurt, 11. Sep (Reuters) - Die Hoffnung der Anleger
auf sinkende Zinsen hat Europas Börsen am Mittwoch gestützt. Im
Finanzsektor beflügelten Übernahmefantasien die Commerzbank nach
dem Einstieg der italienischen Unicredit. Der Dax <.GDAXI>
schloss 0,4 Prozent höher auf 18.330 Punkten. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> gewann ebenfalls 0,4 Prozent auf 4763
Zählern. In den USA notierte die Wall Street zum Börsenschluss
in Europa im Minus.

Ein deutlich nachlassender Preisdruck in den USA ließ die Tür für Zinssenkungen der Notenbank Fed in der kommenden Woche weit offen. Die Teuerungsrate sank im August auf 2,5 Prozent, und damit etwas mehr als erwartet. Einen großen Zinsschritt verlange die Datenlage aber nicht, sagte Ökonom Bastian Hepperle von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. Die Kernrate zog mit 0,3 Prozent stärker an als erwartet. "Es liegt nun in der Hand der Fed, ob sie sich für einen langsamen oder einen schnellen Abwärtspfad entscheidet." Anleger rätseln, ob diese die Zinswende mit einer Senkung um einen halben oder um einen Viertel Prozentpunkt einleitet. Der Dollar erhielt etwas Auftrieb, der Euro <EUR=> tauchte auf 1,1017 Dollar ab. An den Anleihemärkten stieg die Rendite der zehnjährigen US-Papiere auf 3,683 Prozent.

UNICREDIT GREIFT NACH COBA - AKTIEN HEBEN AB

Im Bankensektor sorgten Übernahmespekulationen um die Commerzbank <CBKG.DE> für Furore. Die italienische Großbank Unicredit erwarb überraschend neun Prozent an der zweitgrößten börsennotierten deutschen Bank und deutete Interesse an einer Ausweitung des Anteils an. Commerzbank-Aktien hoben um bis zu 20,4 Prozent auf 15,22 Euro ab. Zum Handelsende stand noch ein Plus von 16,55 Prozent.

Unicredit notierten zuletzt leicht im Plus. Experten begrüßten die Avancen. "Über die einstige HVB sind die Italiener ohnehin stark in Deutschland vertreten und würden hiermit ihre Marktposition in der größten Volkswirtschaft Europas stärken", sagten die Analysten von Raiffeisen International. Im Schatten standen Deutsche Bank <DBKGn.DE>, deren Titel angesichts der möglichen Entstehung eines neuen mächtigen Konkurrenten um 1,8 Prozent nachgaben.

Die Stimmung im Einzelhandelssektor hellten starke Zahlen der Zara-Mutter Inditex aus. Deren Aktien zogen um 4,5 Prozent an, der europäische Branchenindex <.SXRP> gewann 1,5 Prozent.

HARRIS PROFITIERT VON DUELL

Für Gesprächsstoff sorgte auch das TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump. Nachdem die Demokratin den Republikaner in einer hitzigen Debatte in die Defensive gedrängt hatte, steigen in Wettbüros die Chancen für Harris. Die Papiere der Muttergesellschaft der Plattform Truth Social <DJT.O>, die sich mehrheitlich im Besitz Trumps befindet, sackten um 12,6 Prozent ab. Auch Krypto-Aktien notierten schwächer, da die Cyber-Devise Bitcoin <BTC=> um 1,4 Prozent fiel. Trump hat sich als Unterstützer von Cyber-Währungen positioniert. Papiere des Krypto-Börsenbetreibers Coinbase Global <COIN.O> verloren 2,5 Prozent, die der Softwarefirma MicroStrategy <MSTR.O> 1,2 Prozent.

(Bericht von Anika Ross und Birgit Mittwollen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)



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