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13.09.2024 /17:47:23
Deutschland und Kenia schließen Migrationsabkommen

Berlin, 13. Sep (Reuters) - Deutschland und Kenia haben am Freitag ein Migrationsabkommen beschlossen, das die Zusammenarbeit beider Länder bei der Ausbildung von Fachkräften verstärken soll. Kanzler Olaf Scholz und Kenias Präsident William Ruto betonten am Freitag nach einem Treffen im Kanzleramt, dass beide Länder wirtschaftlich enger kooperieren wollen. Ruto verwies neben dem Arbeitskräftepotenzial einer sehr jungen Bevölkerung auch auf Rohstoffe und erneuerbare Energien in dem ostafrikanischen Land.

Vor dem Hintergrund der laufenden Asyl-Debatte betonte Scholz, dass Deutschland ein weltoffenes Land bleiben müsse. "Deutschland braucht Arbeitskräfte aus Europa und aus vielen anderen Ländern der Welt, die hier mit anpacken", betonte er. Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern sei Deutschland ein Staat, der die Chance habe, den demografischen Wandel durch die Anwerbung von Arbeitskräften auszugleichen. Am Sonntag will er in Usbekistan ein weiteres Migrationsabkommen abschließen, ebenfalls zur Anwerbung von Fachkräften. Der Kanzler verwies darauf, dass Kenia etwa über sehr viele gut ausgebildete IT-Fachleute verfüge.

Ruto betonte den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit und der Entsendung von Arbeitskräften. Allerdings wünscht Kenia zudem mehr deutsche Investitionen. "Es gibt auch die Chance, dass wir einige Ihrer großen Industrien transferieren nach Kenia, so dass wir gar nicht so viele Menschen hin- und herschieben müssen", sagte Ruto. Er sei auch im Gespräch mit Firmen wie Mercedes-Benz, damit diese Niederlassungen in Kenia eröffnen. Kenia wolle bereits 2030 klimaneutral sein.

Scholz erwähnte, dass die Anwerbung von Arbeitskräften der wichtige Teil des Migrationsabkommens mit Kenia sei. Allerdings werde es auch möglich sein, dass Kenianer ohne Bleiberecht wieder in ihr Land zurückgeführt werden könnten. "Sie können jetzt einfacher und schneller zurück in ihre Heimat gelangen", sagte er.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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