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18.09.2024 /13:38:22
FOKUS 1-Keine Tupper-Party mehr - Vorratsdosen-Hersteller Tupperware insolvent

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Tupperware beantragt Gläubigerschutz

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Verkaufsprozess geplant
 
(Neu: Details, Hintergrund)
18. Sep (Reuters) - Die Zeit der Tupper <TUP.N>-Parties
ist vorbei: Der seit längerem angeschlagene
US-Vorratsdosen-Hersteller Tupperware hat Gläubigerschutz nach
US-Recht beantragt. "Die finanzielle Lage des Unternehmens wurde
in den letzten Jahren durch das herausfordernde makroökonomische
Umfeld stark beeinträchtigt", erklärte Konzernchefin Laurie
Goldman. Sie kündigte an, eine gerichtliche Genehmigung für den
weiteren Verkauf der Produkte einzuholen und einen
Verkaufsprozess zu erarbeiten.

Das 1946 gegründete Unternehmen, bekannt für seine langlebigen aber hochpreisigen Vorratsbehälter für Lebensmittel aus Kunststoff, die auf sogenannten Tupper-Parties verkauft werden, musste in den vergangenen Jahren mit zunehmender Konkurrenz und steigenden Schulden ringen. Aus den Insolvenzunterlagen geht hervor, dass Tupperware Schulden zwischen einer und zehn Milliarden Dollar angehäuft hat - demgegenüber stehen Vermögenswerte von 500 Millionen bis einer Milliarde Dollar. Die Zahl der Gläubiger liege zwischen 50.001 und 100.000. Mit dem Verfahren nach "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts schützt sich das Unternehmen mit Sitz in Orlando, Florida, vor Forderungen seiner Gläubiger.

Vergangenen Monat hatte der Vorstand bereits Zweifel an der Fortführungsfähigkeit von Tupperware geäußert, nachdem er zuvor aufgrund von Liquiditätsengpässen mehrfach auf ein potenzielles Insolvenzrisiko hingewiesen hatte. Nach einem kurzen Aufschwung während der Corona-Pandemie gingen die Umsätze in den vergangenen Quartalen erneut zurück. Zudem setzten dem Unternehmen gestiegene Arbeits-, Fracht- und Rohstoffkosten zu. Gleichzeitig verlor es den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, die günstigere und umweltfreundlichere Behälter herstellt. Im Jahr 2023 schloss Tupperware bereits eine Vereinbarung mit seinen Kreditgebern zur Umstrukturierung seiner Schulden ab und unterzeichnete einen Vertrag mit der Investmentbank Moelis & Co, um bei der Prüfung strategischer Alternativen zu helfen.



(Bericht von Disha Mishra und Anuja Bharat, geschrieben von Anneli Palmen und Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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