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11.05.2025 /03:24:20
Fokus 2-Putin schlägt nach drei Jahren Krieg direkte Friedensgespräche mit der Ukraine vor

(NEU Putin: Treffen mit Erdogan, bisher keine Reaktion der Ukraine)

Moskau, 11. Mai (Reuters) - Der russische Präsident
Wladimir Putin hat direkte Gespräche mit der Ukraine für den 15.
Mai in Istanbul vorgeschlagen. Putin werde sich eigenen Angaben
zufolge deswegen im Laufe des Sonntags auch mit dem türkischen
Präsidenten Tayyip Erdogan treffen. Russland wolle diese
Gespräche mit der Ukraine, um "die Ursachen des Konflikts zu
beseitigen" und "die Wiederherstellung eines langfristigen,
dauerhaften Friedens zu erreichen", sagte Putin. Aus Kiew gab es
bisher keine Reaktion auf den Vorschlag. Erst um Mitternacht
(23:00 Uhr MESZ) war die von Putin einseitig angeordnete
dreitägige Feuerpause ausgelaufen.

"Es war nicht Russland, das die Verhandlungen im Jahr 2022 abgebrochen hat. Es war Kiew. Dennoch schlagen wir Kiew vor, die direkten Verhandlungen ohne Vorbedingungen wieder aufzunehmen", erklärte Putin und verwies auf die gescheiterten Gespräche kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022. "Unser Vorschlag liegt auf dem Tisch, die Entscheidung liegt jetzt bei den ukrainischen Behörden und ihren Kuratoren, die sich, wie es scheint, von ihren persönlichen politischen Ambitionen und nicht von den Interessen ihres Volkes leiten lassen." Nach diesem Entwurf, von dem Reuters eine Kopie vorliegt, sollte die Ukraine im Gegenzug für internationale Sicherheitsgarantien der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Großbritannien, China, Frankreich, Russland und die Vereinigten Staaten) einer dauerhaften Neutralität zustimmen.

Die europäischen Großmächte hatten sich am Samstag mit Unterstützung von US-Präsident Donald Trump für einen bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand in der Ukraine ausgesprochen und Putin mit "massiven" neuen Sanktionen gedroht, falls er nicht innerhalb weniger Tage einlenkt.

Putin hatte im Februar 2022 Tausende von Truppen in die Ukraine entsandt und damit die schwerste Konfrontation zwischen Russland und dem Westen seit der Kuba-Krise 1962 ausgelöst.

(Bericht von Marina Bobrova, Dmitry Antonov, Lidia Kelly, Anastasia Lyrchikova und Felix Light; geschrieben von Sabrina Frangos. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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