Seoul, 29. Okt (Reuters) - Vor dem Hintergrund wachsender internationaler Besorgnis über eine mögliche militärische Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland ist die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui am Montag zu einem offiziellen Besuch nach Russland aufgebrochen. Dies berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag, ohne weitere Details zu nennen. Die Reise erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten in die Ukraine verdichten. Nato, Südkorea, die USA und die Ukraine haben in den vergangenen Tagen bestätigt, dass nordkoreanische Militäreinheiten in der russischen Region Kursk nahe der ukrainischen Grenze stationiert wurden.
Das US-Verteidigungsministerium erhöhte seine Schätzung der nach Russland entsandten nordkoreanischen Truppen von 3000 auf 10.000 und erkärte, dass die USA der Ukraine keine neuen Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer Waffen auferlegen werde, wenn Nordkorea in den Kampf eingreife. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Situation als "sehr gefährliche". Nato-Generalsekretär Mark Rutte bezeichnete die verstärkten militärischen Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang als Bedrohung für die Sicherheit im indopazifischen und euro-atlantischen Raum. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol äußerte sich in einem Telefonat mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besorgt, dass der Einsatz der nordkoreanischen Truppen an der Frontlinie möglicherweise früher als erwartet erfolgen könnte.
Angesichts dieser Entwicklungen wächst die internationale Sorge über eine mögliche Eskalation des Konflikts in der Ukraine.
(Bericht von Hyonhee Shin, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)