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30.09.2024 /12:59:28
FOKUS 1-SNB kauft im zweiten Quartal weniger Fremdwährungen

(neu: Ökonom, Hintergrund)

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SNB kauft Devisen für 103 Millionen Franken

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Volkswirt: SNB hat noch Spielraum für Zinssenkungen
 
Zürich, 30. Sep (Reuters) - Die Schweizerische
Nationalbank (SNB) hat ihre Fremdwährungskäufe im zweiten
Quartal zurückgefahren. Im Zeitraum April bis Juni wurden
Dollar, Euro und andere Devisen im Wert von 103 Millionen
Franken erworben, wie aus am Montag veröffentlichten Daten der
Notenbank hervorgeht. Im ersten Vierteljahr hatte die SNB
Fremdwährungen für 281 Millionen Franken gekauft, um die
Landeswährung zu schwächen.

Die Schweizer Währungshüter hatten ab Mitte 2022 zur Eindämmung der Teuerung neben Zinserhöhungen auch auf die inflationsdämpfende Wirkung eines starken Franken <EURCHF=> <CHF=> gesetzt und Fremdwährungen in Milliardenhöhe verkauft, um ihn zu stärken. Im Zuge des abnehmenden Inflationsdrucks verabschiedete sich die SNB Ende vergangenen Jahres dann von weiteren Devisenverkäufen und läutete im März als erste größere Zentralbank die Zinswende ein. Vergangene Woche erfolgte die dritte Leitzinssenkung in Folge - der SNB-Leitzins liegt aktuell bei 1,0 Prozent - und die Notenbank signalisierte eine weitere geldpolitische Lockerung für Dezember.

Die Daten zeigen, dass die SNB an den Devisenmärkten nicht sehr aktiv war, sagte UBS-Ökonom Maxime Botteron. "Bei einem Leitzins von über null macht es keinen Sinn, allzu stark zu intervenieren, wenn man noch Spielraum für weitere Zinssenkungen hat." Die Zentralbank würde wahrscheinlich nur am Devisenmarkt eingreifen, wenn es zu einer plötzlichen und starken Aufwertung des Frankens käme.

Die SNB hat wiederholt deutlich gemacht, dass der Leitzins ihr geldpolitisches Hauptinstrument ist. "Bei Bedarf können wir aber auch an den Devisenmärkten aktiv werden, wenn dies notwendig ist", sagte Vizepräsident Martin Schlegel, der am morgigen Dienstag, den Vorsitz des dreiköpfigen Notenbankdirektoriums vom langjährigen SNB-Präsidenten Thomas Jordan übernimmt.

(Bericht von Paul Arnold und John Revill. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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