Wien, 12. Nov (Reuters) - Der österreichische Ziegelhersteller Wienerberger hat wegen der anhaltenden Flaute in der Baubranche erneut seine Gewinnprognose gesenkt. In den ersten drei Quartalen schrumpfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 18 Prozent auf 536,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis nach Steuern fiel um 85 Prozent auf 46,1 Millionen Euro. Die Erlöse stiegen hingegen um drei Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr werde nun ein Ebitda zwischen 750 und 770 Millionen Euro erwartet, nachdem zuletzt 800 bis 820 Millionen Euro prognostiziert wurden. 2023 hatte Wienerberger bei einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro ein Ebitda von 811 Millionen Euro erzielt.
Die für 2024 erwartet Erholung im Wohnungsneubau sei nicht eingetreten, erklärte der Konzern. Dies sei in erster Linie auf langsamere Zinssenkungen und die begrenzte Wirkung staatlicher Gegenmaßnahmen in Ländern wie Österreich, Deutschland, Belgien, Frankreich und Nordamerika zurückzuführen. Osteuropa und Großbritannien/Irland hätten eine positive Nachfrage nach Wohnraum gezeigt, wodurch Volumenrückgänge in Westeuropa und den USA teilweise kompensiert werden konnten. Die Bereiche Infrastruktur und Renovierung zeigten laut Wienerberger eine solide Entwicklung.
Gegengesteuert habe das Unternehmen mit Kosteneinsparungen, die sich in den ersten neun Monaten auf 51 Millionen Euro summierten. Im Gesamtjahr sollen insgesamt rund 100 Millionen Euro eingespart werden. Im kommenden Geschäftsjahr erwartet Wienerberger eine bessere Entwicklung im Neubau, angetrieben durch die Ergebnisse der US-Wahlen, Initiativen der EU-Wohnungskommission und verbesserte Marktbedingungen in Großbritannien, Irland und Osteuropa.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)