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08.11.2024 /16:22:56
Investor PPF erhöht Druck: ProSieben-Management macht Arbeit nicht gut genug

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Tschechischer Großaktionär erhöht Druck auf ProSieben-Vorstand



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PPF-Chef: Bin unzufrieden mit Sanierungstempo
 
Prag, 08. Nov (Reuters) - Der tschechische Großaktionär
PPF erhöht den Druck auf ProSiebenSat.1 <PSMGn.DE> und
signalisiert mitunter personelle Konsequenzen. Der bayerische
TV-Konzern komme zu langsam voran beim geplanten Verkauf von
Randaktivitäten und anderen Änderungen im Unternehmen, sagte
PPF-Chef Jiri Smejc der Nachrichtenagentur Reuters in einem am
Freitag veröffentlichten Interview in Prag. "Um es einfach
auszudrücken: Wir haben nicht das Gefühl, dass das Management
seine Arbeit gut genug macht", sagte Smejc. "Wenn ich es mit
unseren Unternehmen vergleiche, ist das Gefühl der
Dringlichkeit, das wir verspüren, wenn wir versuchen, einen
negativen Trend umzukehren, völlig anders als das, was wir vom
Management sehen."

PPF hielt zuletzt als zweitgrößter Aktionär rund 15 Prozent an ProSiebenSat.1. Smejc hatte noch im Mai in Aussicht gestellt, dass PPF seinen Anteil aufstocken könnte. Dies hänge aber vom Aktienkurs ab und ob es dem Management gelinge, das Unternehmen zu sanieren. Die Tschechen haben dafür plädiert, dass der TV-Konzern aus Unterföhring seine E-Commerce-Assets und seine Dating-Sparte veräußern soll. Dies sieht der italienische Fernsehkonzern MediaForEurope (MFE) ähnlich, der derzeit knapp 30 Prozent an ProSiebenSat.1 hält. Die Senderkette um ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 will sich vom Kosmetikversand Flaconi und dem Vergleichsportal Verivox trennen.

Auf die Frage nach möglichem Druck für Änderungen rund um das Mananagement, sagte Smejc, dies hänge von MFE ab. "Wir denken, dass entweder das Management das Tempo erhöhen muss, mit dem es die Umstrukturierung umsetzt - so als ob die Firma ihm gehörte - oder dass die Aktionäre reagieren müssen", sagte der PPF-Chef. Er fügte allerdings hinzu, dass ProSiebenSat.1 noch Potenzial habe, wenn es gut gemanagt sei.

PPF ist Eigentümer des Fernsehunternehmens CME, das 46 Sender in sechs mittel- und osteuropäischen Ländern mit 49 Millionen Zuschauern betreibt. Die Holding gehört der Familie des verstorbenen Milliardärs Petr Kellner und ist zudem engagiert in der Telekommunikation und im Technologiesektor. Die gesamten Assets belaufen sich auf 44 Milliarden Euro. Smejc sagte, er sei interessiert an weiteren Zukäufen bei größeren Portfoliounternehmen.

(Bericht von Jan Lopatka und Michael Kahn, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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