Dharamsala, 06. Jul (Reuters) - Das spirituelle Oberhaupt der tibetischen Buddhisten, der Dalai Lama, wird am heutigen Sonntag 90 Jahre alt. Anlässlich seines Geburtstags hat er Chinas Anspruch auf die Bestimmung seiner Nachfolge zurückgewiesen. Seine gemeinnützige Stiftung, die Gaden Phodrang Stiftung, habe die alleinige Befugnis, seinen Nachfolger anzuerkennen, sagte er am Mittwoch während der Feierlichkeiten in der nordindischen Stadt Dharamsala. Zudem äußerte er die Hoffnung, über 130 Jahre alt zu werden. Die Regierung in Peking beharrt darauf, dass die Nachfolge von der chinesischen Führung gebilligt werden muss. Der Friedensnobelpreisträger war 1959 nach einem gescheiterten Aufstand gegen die chinesische Herrschaft aus seiner Heimat Tibet geflohen. Seither setzt er sich von Indien aus für einen friedlichen "Mittleren Weg" ein, der die Autonomie und Religionsfreiheit für das tibetische Volk zum Ziel hat. Die Regierung in Peking sieht in ihm einen Separatisten und spricht ihm das Recht ab, das tibetische Volk zu vertreten. China fordert, Tibet als unveräußerlichen Teil Chinas anzuerkennen. Dies lehnt die tibetische Exilregierung ab.
(Bericht von Krishna N. Das und Shivam Patel, bearbeitet von Dorothee Babeck. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thormsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte))