Tokio, 06. Jul (Reuters) - Japan will einem Zeitungsbericht zufolge gebrauchte Zerstörer an die Philippinen liefern und damit zur Abschreckung Chinas beitragen. Dabei gehe es um sechs Zerstörer der Abukuma-Klasse, die seit mehr als drei Jahrzehnten bei der japanischen Marine im Einsatz seien, berichtete die japanische Zeitung "Yomiuri" am Sonntag unter Berufung auf mehrere ungenannte Regierungsvertreter. Die Verteidigungsminister beider Länder, Gen Nakatani und Gilberto Teodoro, hätten sich bei einem Treffen in Singapur im vergangenen Monat auf die Lieferung geeinigt. Das philippinische Militär solle die Schiffe noch in diesem Sommer begutachten. Das japanische Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Das philippinische Militär und das chinesische Außenministerium reagierten zunächst nicht auf Anfragen.
Hintergrund sind die zunehmend als aggressiv wahrgenommenen Gebietsansprüche Chinas, mit denen sich die beiden US-Verbündeten Tokio und Manila konfrontiert sehen. Um die Rüstungsexportbeschränkungen der pazifistischen japanischen Verfassung zu umgehen, werde das Vorhaben als gemeinsames Entwicklungsprojekt behandelt, berichtete die Zeitung weiter. Die philippinische Marine verfügt bislang über keine Zerstörer, sondern nur über kleinere Fregatten und Korvetten. Die Zerstörer der Abukuma-Klasse sind relativ kleine Schiffe mit einer Besatzung von etwa 120 Personen. Einer Webseite der japanischen Marine zufolge sind die Schiffe mit Raketen zur Schiffs- und U-Boot-Abwehr, Torpedorohren und Geschützen bewaffnet.
(Bericht von Kantaro Komiya, Karen Lema und Ryan Woo, geschrieben von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)