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18.09.2024 /18:14:47
FOKUS 2-Europas Anleger bleiben vor Fed-Entscheid vorsichtig

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Dax kaum verändert



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Zinssenkung der US-Notenbank um 25 oder 50 Basispunkte möglich



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Commerzbank-CFO könnte UniCredit-Gespräche leiten - Aktie steigt





(Neu: Schlusskurse)
Frankfurt, 18. Sep (Reuters) - Wenige Stunden vor der
erwarteten Zinswende der US-Notenbank Fed haben sich die Anleger
an den europäischen Aktienmärkten nicht aus der Deckung gewagt.
Der Dax <.GDAXI> ging am Mittwoch kaum verändert bei 18.711
Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 <.STOXX50E> gab 0,5
Prozent nach. An den US-Börsen hielten sich die Anleger vor dem
Zinsentscheid der Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell um
20.00 Uhr (MESZ) ebenfalls bedeckt.

"Zweifel an einer Zinssenkung bestehen nicht, die Möglichkeit wurde von Fed-Vertretern in den letzten Wochen des Öfteren betont", schrieben die Experten der Helaba. Investoren rätselten aber, ob die Fed eine Senkung um einen Viertel-Prozentpunkt veranlassen oder einen doppelt so großen Schritt im Umfang von einem halben Prozentpunkt wagen wird. "Argumente für die eine oder andere Entscheidung gibt es zuhauf, damit wird es wie so häufig eher auf die Positionierung der Anleger ankommen", sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. Die Fed versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Konjunktur abzuwürgen.

COMMERZBANK RÜCKT WEITER VOR - UMBAUFANTASIE BEI BASF

Am deutschen Aktienmarkt hält die Übernahmefantasie um die Commerzbank <CBKG.DE> weiterhin an. Die Papiere gewannen 1,5 Prozent. Das zweitgrößte deutsche Geldhaus erwägt Insidern zufolge, Finanzchefin Bettina Orlopp die Leitung der Gespräche mit der italienischen Großbank UniCredit zu übertragen. Spekulationen auf eine Übernahme durch die Mailänder haben die Commerzbank-Aktien bislang um insgesamt mehr als 25 Prozent in die Höhe getrieben. Bei einem Zusammenschluss mit der Commerzbank könnte ein Bank-Riese mit einem Marktwert von fast 74 Milliarden Euro entstehen. Das Management der Commerzbank sei allerdings nach wie vor gegen eine Übernahme durch die italienische Großbank, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Beim Chemiekonzern BASF <BASFn.DE> beflügelten Spekulationen um anstehende Umbaupläne den Kurs. Die Aktien legten 2,4 Prozent zu. Händler verwiesen auf einen Bericht der Agentur Bloomberg, wonach BASF unter anderem über einen künftigen Börsengang seines Agrargeschäftes nachdenkt. BASF wollte sich dazu nicht äußern und verwies auf ein geplantes Strategie-Update auf dem Kapitalmarkttag kommende Woche.

CHEFWECHSEL BEI MEYER BURGER UND CAMPARI

In Zürich konnte der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger <MBTN.S> mit seinen jüngsten Plänen bei den Anlegern nicht punkten. Die Papiere brachen um mehr als elf Prozent ein. Meyer Burger will nach eigenen Angaben mit einem neuen Konzernchef, Restrukturierungen und dem Verkauf von Randbereichen wieder auf Kurs kommen. "Wir erachten die Rosskur als sinnvoll, sie kommt jedoch (zu) spät", kommentierten Experten der Zürcher Kantonalbank. "Ob sie Meyer Burgers langsamen Untergang verhindern kann, wird sich zeigen."

Für Gesprächsstoff an der Börse in Mailand sorgten auch Campari mit einem Kursrückgang um rund 7,2 Prozent. Konzernchef Matteo Fantacchiotti trete aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung zurück, teilte der italienische Spirituosenkonzern mit. Der Manager hatte den Posten erst im April übernommen.

(Bericht von Anika Ross, Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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