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17.10.2024 /05:47:37
MÄRKTE-Fehlende Impulse für Immobiliensektor belasten die Märkte in China

Tokio/Singapur, 17. Okt (Reuters) - Eine mit Spannung erwartete Pressekonferenz zur Wohnungspolitik in China sorgt am Donnerstag für Ernüchterung an den asiatischen Börsen. Die Börse in Shanghai notierte nahezu unverändert bei 3199,59 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,1 Prozent auf 3827,22 Punkte. Investoren hatten auf umfassende Unterstützungsmaßnahmen für den angeschlagenen Baubranche gesetzt. Der chinesische Minister für Wohnungsbau stellte zwar in Aussicht, den Zugang zu Finanzmitteln für Bauträger zu erleichtern, um tausende unvollendete Projekte fertigzustellen. Es fehlten jedoch konkrete neue Maßnahmen, um die Märkte von einer deutlichen Belebung des Immobiliensektors zu überzeugen.

In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index <.N225> um 0,6 Prozent auf 38.944,93 Punkte nach, der breiter gefasste Topix notierte nahezu unverändert bei 2690,16 Punkten. Technologiewerte gaben den zweiten Tag in Folge nach und belasteten den Nikkei. Auslöser war die Umsatzwarnung des niederländischen Chipausrüsters ASML <ASML.AS> vom Vortag, die den gesamten Sektor unter Druck brachte. Im Fokus der Anleger steht nun der Quartalsbericht von TSMC, dem weltweit führenden Hersteller von Hochleistungschips für KI-Anwendungen. Experten rechnen mit einem Gewinnsprung von 42 Prozent, doch ein enttäuschendes Ergebnis könnte weitere Verkäufe im Technologiesegment auslösen. "Es scheint, dass die heutigen Kursbewegungen hauptsächlich Positionsanpassungen in Erwartung dieser Ankündigung sind", sagte Maki Sawada von Nomura. Zu den größten Verlierern zählten der Chiphersteller Tokyo Electron mit einem Minus von drei Prozent und der Hersteller von Chip-Testgeräten Advantest, der um 2,6 Prozent nachgab. Auch der Anbieter von Chipfertigungsanlagen Disco verlor im Vorfeld der Veröffentlichung seiner Ergebnisse im Tagesverlauf 2,3 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,2 Prozent auf 149,29 Yen <JPY=> und stieg leicht auf 7,1201 Yuan <CNY=>. Gegenüber der Schweizer Währung legte er leicht auf 0,8655 Franken <CHF=> zu. Gleichzeitig notierte der Euro <EUR=> nahezu unverändert bei 1,0860 Dollar.

Am Rohstoffmarkt stabilisierte sich der Ölpreis nach vier Handelstagen mit Verlusten in Folge. Branchendaten zeigten in der vergangenen Woche einen unerwarteten Rückgang der US-Rohöllagerbestände. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 74,41 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI <CLc1> notierte 0,3 Prozent fester bei 70,61 Dollar.

Nach der von ASML ausgelösten Verkaufswelle im Technologiesektor hielten sich die Anleger auch an der Wall Street am Mittwoch überwiegend zurück: Der US-Standardwerteindex Dow Jones ging mit einem Plus von 0,8 Prozent bei 43.077,70 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> gewann 0,5 Prozent auf 5842,47 Punkte und der technologielastige Nasdaq <.IXIC> stieg um 0,3 Prozent auf 18 367,08 Zähler.

(Bericht von Tom Westbrook und Brigid Riley, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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