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17.09.2024 /20:44:24
Commerzbank - Bund sollte seine Beteiligung jetzt nicht verkaufen

Berlin, 17. Sep (Reuters) - Der Bund sollte aus Sicht der Commerzbank <CBKG.DE> seine Beteiligung von noch zwölf Prozent an dem Frankfurter Geldhaus halten. "Wir brauchen erstmal Ruhe", sagte Finanzchefin Bettina Orlopp am Dienstagabend zu Journalisten in Berlin. "Wir sind alle doch sehr überrascht worden von dem Vorgang." Nun gehe es darum, sich erstmal zu sortieren und nachzudenken, dann erst den nächsten Schritt zu gehen.

Die italienische Großbank Unicredit, die in Deutschland mit ihrer Marke HypoVereinsbank bekannt ist, hatte vergangene Woche überraschend bekanntgegeben, neun Prozent an der Commerzbank erworben zu haben. Die Hälfte erwarb sie dabei vom Bund. Im Falle eines Zusammenschlusses könnte ein Bank-Riese entstehen, der einen Marktwert von fast 74 Milliarden Euro erreicht. Eine Schlüsselrolle fällt dabei dem Bund zu.

"Solche Themen sorgen für Unruhe", sagte Orlopp. Dies brauche niemand. Die Commerzbank sei eigenständig auf gutem Weg, sogar auf Rekordkurs 2024. Die Trendwende sei geschafft, die Finanzkennziffern hätten sich deutlich verbessert. "Und da geht noch mehr." Nächste Woche trifft sich Deutschlands zweitgrößte Bank zu einer turnusmäßigen Strategiesitzung für die Pläne bis 2027. "Immer, wenn Optionen auf dem Tisch liegen, werden wir die bewerten." Dies werde aus Sicht aller Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden geschehen.

Commerzbank-Chef Manfred Knof hatte sich am Montag zurückhaltend zu einer möglichen Fusion geäußert. Die Commerzbank sei stark und halte am Umsetzen der eigenen Strategie 2027 fest, um profitabler zu werden. "Da ist jetzt zunächst mal unser Fokus drauf und alles andere wird man dann sehen." Es habe aber Kontakt mit Unicredit gegeben.

(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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