Berlin, 23. Apr (Reuters) - Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die absehbaren TOP-THEMEN des morgigen Tages aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Finanzmärkte. (Stand 16.00 Uhr)
DEUTSCHLAND/KONJUNKTUR/IFO - Das Münchner Ifo-Institut legt sein an den Finanzmärkten stark beachtetes Konjunkturbarometer vor. Wenn die von Reuters befragten Experten richtig liegen, wird sich die Laune in den deutschen Chefetagen im April weiter verbessern. Sie prognostizieren einen Anstieg auf 88,7 Punkte von 87,8 Zählern. Im März hatte sich die Stimmung kräftig aufgehellt und war so gut wie seit Mitte 2023 nicht mehr. Die Wirtschaft ist derzeit wegen sinkender Investitionen und einer Flaute am Bau in einem Konjunkturtal. Doch gibt die für Juni erwartete Zinswende der EZB den Führungskräften Hoffnung auf eine konjunkturelle Besserung.
DEUTSCHLAND/WIRTSCHAFT - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellt am Nachmittag die neuen Konjunkturprognosen der Regierung vor. Wie bereits durchsickerte, sieht die Ampel die Aussichten dabei etwas günstiger als zu Jahresbeginn. So soll die Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 0,1 Punkte auf 0,3 Prozent angehoben werden. Für 2025 geht die Regierung dann von 1,0 Prozent aus. Die Inflation dürfte in diesem Jahr um 2,4 Prozent statt bisher gedacht um 2,8 Prozent zulegen. Für 2025 wird mit 1,8 Prozent gerechnet.
DEUTSCHLAND/GROSSBRITANNIEN - Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt seinen britischen Kollegen Rishi Sunak in Berlin. Der Premierminister, auf dem Rückweg von einem Treffen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Warschau, will mit Scholz vor allem über den deutschen Vorstoß beraten, weitere Nato-Länder und andere Staaten zu bewegen, der Ukraine mehr Luftabwehrsysteme zur Verfügung zu stellen. Sunak will sich für eine Stärkung der ukrainischen Luftabwehr einsetzen und die britische Militärhilfe für die Ukraine erneut aufstocken. Auch das Thema Migration dürfte wegen des britischen Abkommens mit Ruanda zur Aufnahme von Migranten eine Rolle spielen.
VOLKSWAGEN/CHINA - Volkswagen <VOWG_p.DE>-Chef Oliver Blume und sein China-Beauftragter Ralf Brandstätter stellen bei einem Kapitalmarkttag in China ihre Strategie vor. Der Wolfsburger Autobauer ist zuletzt in der Volksrepublik unter Druck geraten und fuhr insbesondere bei Elektroautos der heimischen Konkurrenz hinterher. Neuen Schwung soll nun die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Hersteller Xpeng bringen. Dazu kommen neue Modelle, die eigens für den chinesischen Markt entwickelt wurden.
BOEING <BA.N> ? Umsätze und Gewinne (oder Verluste) rücken - wieder einmal - völlig in den Hintergrund, wenn der US-Flugzeugbauer Boeing über das erste Quartal berichtet. Es geht darum, wie der angeschlagene Konzern nach der Panne bei einer Boeing 737-MAX von Alaska Airlines <ALK.N> und dem angekündigten Rücktritt von Vorstandschef Dave Calhoun das Vertrauen der Behörden und Kunden zurückgewinnt. Nur dann kann Boeing die Produktion wieder hochfahren. Ein Schritt könnte die Wiedereingliederung des wichtigen Zulieferers Spirit Aerosystems <SPR.N> sein, der ebenfalls am Mittwoch seine Hauptversammlung abhält.
META <META.O> - Bei der Vorlage der Quartalszahlen der Facebook-Mutter Meta interessieren sich die Börsianer eher für Neuigkeiten rund um Künstliche Intelligenz (KI) als für die Geschäftszahlen. Der Konzern hatte vor wenigen Tagen eine neue Generation von KI-Spezialprozessoren vorgestellt, um seine Abhängigkeit vom Weltmarktführer Nvidia <NVDA.O> zu verringern. Darüber hinaus präsentierte er eine Vorab-Version seiner KI Llama 3. Im klassischen Geschäft trauen die Analysten der Investmentbank Jefferies Meta im laufenden Jahr ein überdurchschnittliches Wachstum der Werbeeinnahmen zu.
IBM <IBM.N> - Der hohe Beratungsbedarf rund um den Einsatz von KI in Unternehmen wird dem IT-Konzern voraussichtlich erneut ein starkes Quartalsergebnis bescheren. IBM hatte ein Umsatzplus von vier bis sechs Prozent in Aussicht gestellt. Früheren Angaben von Finanzchef James Kavanaugh zufolge treiben vor allem Beratungs- und Softwarefirmen wie etwa SAP <SAPG.DE> das KI-Geschäft an. Allerdings bleibt das Branchenumfeld schwankungsanfällig und unsicher. Erst Ende März schraubte US-Konkurrent Accenture <ACN.N> seinen Ausblick für 2024 zurück, nachdem der IT-Dienstleister die anhaltende Investitionszurückhaltung seiner Kunden infolge der unsicheren Wirtschaftslage zu spüren bekommen hatte.
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