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13.11.2024 /06:11:55
WDHLG-FOKUS 1-Insider - USA prüfen Russen-Konten, die UBS von Credit Suisse übernahm

(Wiederholung vom Vorabend)

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Insider: Sanktionsbehörde schickte Schreiben

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Risiken von Russland-Geschäften wachsen
 
Zürich/Frankfurt/London, 12. Nov (Reuters) - US-Behörden
nehmen Insidern zufolge russische Kunden unter die Lupe, die die
UBS <UBSAG.S> im Zuge einer Notakquisition von der Credit Suisse
übernommen hatte. Die Sanktionsbehörde Office of Foreign Assets
Control (OFAC) habe die Schweizer Großbank in diesem
Zusammenhang angeschrieben, sagten zwei mit der Angelegenheit
vertraute Personen zur Nachrichtenagentur Reuters. Ein
US-Beamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte,
es habe Gespräche zwischen der Schweizer Bank und der Behörde
gegeben. Die UBS und die OFAC wollten sich nicht äußern.

Nachdem eine Vertrauenskrise einen Bankensturm bei der Credit Suisse ausgelöst hatte, wurde die Schweizer Nummer zwei im März 2023 im Rahmen einer staatlich orchestrierten Rettungsaktion an die UBS verkauft. Gegenwärtig läuft die komplexe Aufgabe der Integration der Credit Suisse in die UBS.

Die UBS versucht einem der Insider zufolge, mögliche Auswirkungen der OFAC-Anfrage einzudämmen, indem sie verdächtige Gelder absondert und die Konten auflöst. Die Vereinigten Staaten setzen Sanktionen als außenpolitisches Instrument ein, um Aktivitäten von Ländern wie Russland oder dem Iran zu begrenzen. Der Umgang mit russischem Geld ist zunehmend riskant geworden, nachdem die USA und ihre westlichen Verbündeten als Reaktion auf Moskaus Einmarsch in die Ukraine eine beispiellose Reihe von Sanktionen verhängt haben.

Während der US-Beamte die UBS für ihre Kooperationsbereitschaft lobte, sagte eine zweite Person, die USA hätten klargestellt, dass ein Versäumnis, das Problem anzugehen, unliebsame Folgen haben könnte. Ende Juli hatte Reuters gemeldet, dass die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) der UBS dabei auf die Finger schaut, wie sie wohlhabende Risikokunden der Credit Suisse überprüft.

SPANNUNGEN USA-SCHWEIZ
Die UBS ist dabei, rund 1,3 Millionen ehemalige
Privatkunden der Credit Suisse auf die eigene Plattform zu

überführen

. Einer der Personen zufolge stößt die UBS dabei unerwünschte Kunden und Vermögenswerte, darunter auch solche, die mit Russland in Verbindung stehen, ab. Es ist unklar, wie viel problematisches Geld russischer Herkunft gegenwärtig bei der UBS liegt. Im Jahr 2022 gab der damalige CEO der Credit Suisse an, dass vier Prozent der von der Bank verwalteten Gelder von russischen Kunden stammten - das entsprach damals 35 Milliarden Dollar.

Die OFAC-Anfrage unterstreicht das Risiko von
Bankgeschäften mit Russen, fast drei Jahre nach Moskaus
Einmarsch in der Ukraine, der zu einer Reihe westlicher
Sanktionen und damit zu hohen Strafen für Unternehmen führte,
die dagegen verstoßen.
 
Der US-Vorstoß findet vor dem Hintergrund der Spannungen
zwischen den USA und der Schweiz statt. Die USA fordern, dass
die Schweiz mehr dafür tut, illegale Finanzaktivitäten zu
verhindern. Washington kritisiert insbesondere, dass die Schweiz
kein Gesetz hat, das verlangt, dass der tatsächliche Besitz von
Vermögenswerten wie einer Wohnung oder einem Unternehmen,
offengelegt wird, so dass beispielsweise klar ist, wann der
Besitzer Sanktionen unterliegt, erklärte der US-Beamte.
 
Das OFAC sei frustriert über die Untätigkeit der Schweiz
und befürchte, dass das Land dazu benutzt werden könnte,
illegale Finanzmittel nicht nur für Russland, sondern auch für
Länder wie den Iran zu transferieren, so die Person. Er sagte,
diese Bedenken beträfen vor allem kleinere Schweizer
Privatbanken, bei denen der Verdacht bestehe, dass Anwälte die
wahre Identität der Eigentümer verschleierten, um Geld zu
verschieben. Der UBS würden diesbezüglich keine Vorwürfe
gemacht.
 
Eine Sprecherin des Schweizer Finanzministeriums
erklärte, das Parlament werde bald über die Vorschläge der
Regierung beraten, ein zentrales Transparenzregister für
wirtschaftlich Berechtigte von Firmen und Stiftungen zu schaffen
und Anwälte strengeren Geldwäsche-Regeln zu unterstellen.

(Bericht von Oliver Hirt, John O'Donnell, Stefania Spezzati und Dave Graham. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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