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Dax kommt kaum vom Fleck
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Daten könnten Hinweis auf weiteren US-Zinskurs geben
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Sich zuspitzender Nahost-Konflikt treibt Ölpreis deutlich
(Neu: Europäische Börsen, Rohstoffe, Zitate, Einzelwerte, Devisen)
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Vor der Veröffentlichung |
des US-Jobreports haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt die |
Füße stillgehalten. Der Dax <.GDAXI> notierte mit 19.031 Zählern |
am Freitag knapp im Plus, der EuroStoxx50 <.STOX550E> notierte |
ebenfalls minimal fester. "Auf die Entscheidung, ob die |
US-Währungshüter noch einmal um 50 Basispunkte senken oder |
unmittelbar zum 25er Tempo übergehen, wird der |
Arbeitsmarktbericht einen erheblichen Einfluss haben", |
prognostizierte Thomas Altmann von QC Partners. Auch Jochen |
Stanzl von CMC Markets konstatierte: Die am Nachmittag |
anstehenden Daten seien mittlerweile wichtiger für die |
Bestimmung der weiteren Geldpolitik der US-Notenbank geworden |
als Zahlen zur Inflation. |
Die US-Notenbank Fed hat unlängst die Zinswende vollzogen und den geldpolitischen Schlüsselsatz kräftig gesenkt - auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell rechnet in diesem Jahr noch mit zwei weiteren Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte. Die Fed will einen Kurs fahren, mit dem die Inflation im Zaum gehalten und die Wirtschaft nicht abgewürgt wird. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass im September 135.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Das wären weniger als im August mit damals 142.000. Der Dollar-Index <.DXY> notierte im Vorfeld der Arbeitsmarktdaten kaum verändert bei 101,94 Punkten. Der Euro <EUR=> trat bei 1,1028 Dollar ebenfalls mehr oder weniger auf der Stelle.
Gelähmt wurde der Dax, der in der vergangenen Woche noch auf ein Rekordhoch von 19.491,93 Zählern gestiegen war, aber nicht nur durch die ungewisse US-Zinspolitik. Auch die unkare Entwicklung im Nahost-Konflikt belastete die Stimmung. Israel hatte in der Nacht zum Dienstag seine Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon begonnen - nur wenige Tage bevor sich der Beginn seines Krieges gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen jährt. Der Iran wiederum feuerte als Reaktion auf die israelischen Angriffe am Dienstag Raketen auf Israel ab. Israel hat eine Antwort darauf angekündigt, Details aber offengelassen. Besonders deutlich zeichnet sich die Angst vor einem Flächenbrand am Ölpreis ab. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI Angesichts der steigenden Ölpreise ging es am Aktienmarkt besonders für Energiewerte nach oben. Der entsprechende europäische Branchenindex <.SXEP> legte um 1,2 Prozent zu. Punkten konnten zudem Autowerte. Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben die erforderliche Unterstützung der Mitgliedstaaten, um die geplanten Strafzölle auf E-Autos aus China zu verhängen. Zugleich betonte die EU-Kommission jedoch, die Gespräche mit China darüber fortsetzen zu wollen. Im Dax gehörten Continental <CONG.DE>, Volkswagen <VOWG_p.DE>, BMW <BMWG.DE> und Porsche <PSHG_p.DE> mit einem Plus von 1,2 bis zwei Prozent zu den größten Gewinnern. Der europäische Autoindex <.SXAP> notierte ein Prozent fester. Ein erfolgreiches Börsendebüt legte zum Wochenschluss der Berliner Wissenschaftsverlag Springer Nature <SPGG.DE> hin. Der erste Kurs der Aktien wurde mit 24 Euro festgestellt. Das sind 6,7 Prozent mehr als der Zuteilungspreis von 22,50 Euro. Zeitweise stiegen die Titel bis auf 24,66 Euro. Das Unternehmen kommt damit auf einen Börsenwert von 4,9 Milliarden Euro. Springer Nature ist nach dem Panzergetriebehersteller Renk <R3NK.DE> und der Parfümeriekette Douglas <DOU1.DE> erst der dritte größere Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Das Nachsehen hatten zum Wochenschluss die Titel vieler Reedereien angesichts der überraschend schnellen Beilegung des Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ost- und Golfküste. Investoren, die aufgrund des Streiks auf ein Anziehen der Frachtkosten gesetzt hätten, verkauften nun die Aktien, erläutert Yang Ji-hwan von Daishin Securities. Die Titel von Moeller-Maersk fielen um bis zu 8,6 Prozent, die von Hapag-Lloyd <HLAG.DE> notierten fast 14 Prozent schwächer. Hafenarbeiter und Hafenbetreiber konnten am Donnerstag eine vorläufige Einigung in ihrer Tarifauseinandersetzung erzielen. (Bericht von: Daniela Pegna. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: SPRINGER NATURE FEIERT ERFOLGREICHES BÖRSENDEBÜT