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04.10.2024 /10:15:49
FOKUS 1-"Projekt Skywalker" - Springer Nature hebt bei Börsendebüt ab

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Erster Kurs 6,7 Prozent über Ausgabepreis

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Vorstandschef sieht "starken Vertrauensbeweis"

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Wissenschaftsverlag mit 4,9 Mrd Euro bewertet
 
(neu: Vorstandschef, weitere Kursentwicklung)
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Der Berliner
Wissenschaftsverlag Springer Nature <SPGG.DE> hat ein
erfolgreiches Börsendebüt hingelegt. Der erste Kurs der Aktien
wurde am Freitag an der Frankfurter Börse mit 24 Euro
festgestellt. Das sind 6,7 Prozent mehr als der Zuteilungspreis
von 22,50 Euro, der in der oberen Hälfte der von 21 bis 23,50
Euro reichenden Angebotsspanne lag. Danach stiegen die Aktien
bis auf 24,66 Euro. Das Unternehmen kommt damit auf einen
Börsenwert von 4,9 Milliarden Euro. Vorstandschef Frank Vrancken
Peeters sagte auf dem Parkett, Springer Nature habe das Projekt
Börsengang "Skywalker" getauft, in Anspielung auf die Hauptfigur
in den "Star Wars"-Filmen. "Wenn die Macht mit einem ist, wie
kann man da nicht erfolgreich sein?", fragte Vrancken Peeters.
Mit Blick auf die Kursentwicklung sagte der
Vorstandschef der Nachrichtenagentur Reuters: "Das ist ein
starker Vertrauensbeweis unserer Investoren für das, was wir
geschafft haben und für unsere Erwartungen für die Zukunft."
 
Springer Nature ist erst der dritte größere Börsengang
in Deutschland in diesem Jahr. Zu Jahresbeginn hatten der
Panzergetriebehersteller Renk <R3NK.DE> und die Parfümeriekette
Douglas <DOU1.DE> den Sprung an den Aktienmarkt geschafft.
Die Emission brachte Springer Nature 600 Millionen Euro
ein, 400 Millionen davon gehen an den Finanzinvestor BC
Partners, der seine Beteiligung von 47 auf 36 Prozent
abschmelzen lässt. Die Verlagsgruppe von Holtzbrinck behält mit
50,6 Prozent die Mehrheit, 13,4 Prozent der Aktien sind nun im
Streubesitz. Mit den 200 Millionen Euro, die Springer Nature
selbst mit dem Börsengang einnimmt, sollen Schulden reduziert
werden.
Mit einem Emissionsvolumen von 1,9 Milliarden Euro zieht
das Börsengangs-Jahr 2024 wenigstens mit dem schwachen Vorjahr
gleich. In guten Jahren liegen die Einnahmen aus Börsengängen
aber bei mehr als zehn Milliarden. Weitere Börsenkandidaten für
das zu Ende gehende Jahr sind nicht in Sicht. Experten hoffen
darauf, dass der Markt Anfang 2025 wieder anzieht.

(Bericht von Hakan Ersen und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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