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27.10.2024 /02:55:33
US-Wahlkampf in Michigan - Michelle Obama mobilisiert für Kamala Harris

27. Okt (Reuters) - Gut eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl ist die prominente Demokratin und ehemalige First Lady Michelle Obama öffentlich an der Seite von Kamala Harris aufgetreten. Bei der Wahlkampfveranstaltung in Kalamazoo im US-Bundesstaat Michigan, einem der sieben sogenannten "Swing States" die für den Sieg am 5. November entscheidend sein dürften, setzte Obama sich mit einer leidenschaftlichen Rede für die demokratische Präsidentschaftskandidatin ein. "Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich ein wenig genervt davon bin, dass einige von uns lieber Trumps eklatante Inkompetenz ignorieren aber von Kamala verlangen, dass sie uns bei jeder Gelegenheit vom Sessel reißt", sagte sie und forderte alle bislang noch unentschlossenen Wähler auf, "aus dem Nebel zu kommen, in dem sie sich befinden".

Etwa 200 Kilometer entfernt, in Novi, einem Vorort der Autostadt Detroit, stand Harris' republikanischer Gegenspieler Donald Trump auf der Bühne.

Die Kontrahenten warben in Michigan besonders um Stimmen aus der arabisch-amerikanischen und muslimischen Bevölkerung, denen die Nahostpolitik von Präsident Biden Unbehagen bereitet. Trump, der voll hinter Israel steht, verspricht zwar, den Konflikt zu beenden, ohne jedoch zu erläutern wie. Des Weiteren hat die Automobilindustrie in Detroit ihren Hauptsitz und viele Beschäftigte sind besorgt, wie der Umstieg auf E-Autos die US-Automobilindustrie umkrempeln könnte. An sie gerichtet versprach Trump, er werde den wirtschaftlichen Niedergang im Raum Detroit und landesweit umkehren.

Das Rennen zwischen Harris und Trump ist äußerst knapp.
Der jüngsten Reuters/Ipsos-Erhebung zufolge, liegt Kamala Harris
zwar nominell mit 46 zu 43 Prozent vorne. Dieser Abstand liegt
jedoch faktisch innerhalb der Fehlerquote. In Michigan beträgt
ihr Vorsprung der Statistikwebsite FiveThirtyEight zufolge nicht
einmal einen ganzen Prozentpunkt: Hier werden 47,6 zu 47,1
Prozent gemeldet. Bereits bei den beiden vergangenen
Abstimmungen fiel die Entscheidung in Michigan vergleichsweise
knapp aus: In dem Bundesstaat mit heute etwa 8,4 Millionen
registrierten Wählern gewann Biden 2020 mit 150.000 Stimmen
Vorsprung, Trump hatte sich vier Jahre zuvor mit gerade einmal
11.000 Stimmen Vorsprung gegen Hillary Clinton durchgesetzt.

Für etwa ein Fünftel der Wähler kommt das Wahlduell jedoch zu spät. Michigan gehört zu den Bundesstaaten, in denen Stimmen schon vor der eigentlichen Wahl abgegeben werden können (Early Voting). Das Innenministerium erklärte am Freitag, es hätten bereits knapp 20 Prozent der registrierten Wähler entweder per Briefwahl oder an der Urne gewählt.



(Bericht von James Oliphant, Trevor Hunnicutt, Gabriella Borter, Stephanie Kelly, Andrea Shalal und Alexandra Ulmer und Daniel Trotta, geschrieben von Scot W. Stevenson und Marcella Pannaccio Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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