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10.10.2024 /05:12:52
FOKUS 1-Hurrikan "Milton" trifft auf US-Küste

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"Milton" trifft südlich von Tampa bei Siesta Key auf Land

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DeSantis: Rettungskräfte bereit für nächtlichen Einsatz

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Milliardenschäden erwartet
 
(Neu: Details, DeSantis, Hintergrund)
St.Petersburg/Florida, 10. Okt (Reuters) -

Der gefährliche Hurrikan "Milton" ist am Mittwochabend (Ortszeit) etwas früher und weiter südlich als erwartet an der Westküste Floridas auf Land getroffen. Wie das US-Hurrikanzentrum mitteilte, erreichte der Sturm der Kategorie 3 gegen 20.30 Uhr (Ortszeit US-Ostküste; 2.30 Uhr MESZ) bei Siesta Key südlich von Tampa das Festland. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde und sintflutartigen Regenfällen bedroht "Milton" nun den Großraum Tampa Bay, in dem mehr als drei Millionen Menschen leben. Der Sturm habe bereits mindestens 19 Tornados ausgelöst und rund 125 Häuser zerstört, sagte der Gouverneur des Bundesstaates Florida, Ron DeSantis. Da der Sturm vor Beginn der Flut auf Land getroffen sei, hoffe er, dass der Westküste Floridas das Schlimmste der vorhergesagten Sturmflut erspart bleibe. Laut Vorhersagen könnte der Meeresspiegel um bis zu vier Meter steigen. Bislang wurden keine Todesopfer gemeldet.

Die Behörden bereiteten sich auf umfangreiche Such- und
Rettungsaktionen vor, die möglicherweise die ganze Nacht
andauern werden. "Das bedeutet, dass fast alle Rettungsarbeiten
im Dunkeln mitten in der Nacht durchgeführt werden müssen, aber
das ist in Ordnung. Sie werden es schaffen", so DeSantis. Rund
9000 Mitglieder der Nationalgarde und 50.000 Mitarbeiter der
Energieversorger stünden bereit, um bei den Aufräumarbeiten zu
helfen und Stromausfälle zu beheben. In den meisten Teilen des
Bundesstaates herrschten Winde in Tropensturmstärke. Auf dem
Meer verursachte der Hurrikan nach Angaben der Nationalen Ozean-
und Atmosphärenbehörde bis zu 8,5 Meter hohe Wellen.
 
Experten warnen wegen der ungewöhnlichen Größe und der
seltenen Bahn des Sturms vor extremen Gefahren. Sie rechnen mit
lebensbedrohlichen Sturmfluten und massiven Überschwemmungen.
Die Behörden warnten daher eindringlich davor, sich im Freien
aufzuhalten. "Zu diesem Zeitpunkt ist es zu gefährlich, sicher
zu evakuieren, daher müssen Sie sich an Ort und Stelle schützen
und einfach abwarten", sagte DeSantis. US-Präsident Joe Biden
appellierte an die Bevölkerung, den Sicherheitshinweisen
unbedingt Folge zu leisten: "Es ist buchstäblich eine Frage von
Leben und Tod". Bis zu zwei Millionen Menschen wurden zuvor
evakuiert. Für Wohnmobile, Pflegeheime und Einrichtungen für
betreutes Wohnen wurde eine Zwangsevakuierung angeordnet. Große
Freizeitparks wie Disney World <DIS.N>, Universal Studios und
SeaWorld wurden vorsorglich geschlossen. Den Prognosen zufolge
soll der Hurrikan in Florida Schäden in Milliardenhöhe
anrichten.
 
"Milton" wird voraussichtlich in der Nacht die Halbinsel
Florida überqueren und am Donnerstag mit Hurrikanstärke auf den
Atlantik treffen. Obwohl sich der Sturm über dem offenen Meer
abschwächen dürfte, besteht an der Ostküste Floridas
Sturmflutgefahr. Vor zwei Wochen hatte Hurrikan "Helene" in dem
Bundesstaat bereits eine Schneise der Verwüstung angerichtet.

(Bericht von Leonora LaPeter Anton und Brad Brooks, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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