11. Mai (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der großangelegten russischen Invasion am 24. Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
12.50 Uhr - Kanzler Friedrich Merz hat den russischen Präsidenten erneut aufgefordert, einer Waffenruhe ab Montag zuzustimmen: "Wenn die russische Seite nun Gesprächsbereitschaft signalisiert, ist das zunächst ein gutes Zeichen. Es ist aber bei weitem nicht hinreichend", teilt Merz in Anspielung auf Äußerungen von Wladimir Putin mit. "Wir erwarten von Moskau, dass es jetzt einem Waffenstillstand zustimmt, der echte Gespräche überhaupt erst ermöglichen kann. Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen." Der Kanzler verweist darauf, dass man in Kiew einen 30-tägigen Waffenstillstand gefordert habe, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Die Ukraine hat dem bereits "ohne Wenn und Aber" zugestimmt.
11.20 Uhr - Die Ukraine hat nach Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums die von Präsident Wladimir Putin ausgerufenen dreitägigen Feuerpause über 14.000 Mal gebrochen. Zudem hätten ukrainische Truppen fünf Mal versucht, in den Süden Russlands vorzustoßen. Auch die Ukraine wirft Russland vor, sich nicht an das Aussetzen der Angriffe gehalten zu haben. Die Feuerpause galt vom 8. Mai an während der Feierlichkeiten in Moskau anlässlich des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren.
10.55 Uhr - Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sieht in dem Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Direktgesprächen mit der Ukraine ein "Ausweichmanöver". Der Lackmustest für Putin sei, ob er auf die Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe eingehe, sagt Kieswetter der Nachrichtenagentur Reuters. "Direkte Verhandlungen - was soll der Gegenstand sein? Rückgabe der entführten Kinder? Umgang mit den Menschen in den von Russland besetzten Gebieten?", fragt er. Die russischen Angriffe auf Kiew und Pokrowsk seien mit unvermittelter Härte wieder aufgenommen worden. "Es gilt Putin an seinen Taten zu messen, nicht an seinen Worten", fordert Kieswetter. Aus Putins Worten sei kein Bekenntnis zu einem bedingungsloses Existenzrecht der Ukraine geschweige denn in ihren legitimen Grenzen zu entnehmen.
10.30 Uhr - Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnet den Vorschlag Russlands zu direkten Friedensgesprächen mit der Ukraine als unzureichend. Der russische Präsident Wladimir Putin suche nach einem Weg vorwärts, er versuche aber auch, Zeit zu gewinnen, sagt Macron vor der Presse auf seiner Rückreise aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew. "Es ist ein erster Schritt, aber er reicht nicht aus", kritisiert er am Sonntagmorgen. "Einer bedingungslosen Waffenruhe gehen keine Verhandlungen voraus."
09.45 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertet den Vorschlag Russlands für direkte Friedensgespräche als positives Zeichen, pocht aber auf eine Waffenruhe ab Montag. Der erste Schritt sei die Einleitung einer Waffenruhe am 12. Mai, erklärt Selenskyj auf der Plattform X. "Es ist ein positives Zeichen, dass die Russen endlich begonnen haben, über ein Ende des Krieges nachzudenken", so Selenskyj. "Und der allererste Schritt zur tatsächlichen Beendigung eines Krieges ist eine Waffenruhe." Es habe keinen Sinn, das Töten auch nur einen einzigen Tag fortzusetzen. "Wir erwarten von Russland, dass es eine Waffenruhe ? eine vollständige, dauerhafte und verlässliche - ab morgen, dem 12. Mai, bestätigt." Der russische Präsident Wladimir Putin hat direkte Gespräche mit der Ukraine für den 15. Mai in Istanbul vorgeschlagen.
09.30 Uhr - Bei den vom russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagenen Friedensgesprächen soll nach russischen Angaben die Lage vor Ort berücksichtigt werden. Das gelte auch für die Verhandlungen von 2022, sagt Juri Uschakow, der außenpolitische Berater des Präsidenten, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Putin hat direkte Gespräche mit der Ukraine für den 15. Mai in Istanbul vorgeschlagen. Der Präsident hat dabei selbst auf den Abkommensentwurf von 2022 verwiesen. Danach sollte die Ukraine im Gegenzug für internationale Sicherheitsgarantien der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates ? Großbritannien, China, Frankreich, Russland und die Vereinigten Staaten ? einer dauerhaften Neutralität zustimmen.
06.50 Uhr - US-Präsident Donald Trump will sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland an einer Beendigung des Konfliktes arbeiten. "Ich werde weiterhin mit beiden Seiten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht", teilt Trump auf seiner Plattform Truth Social mit.
05.20 Uhr - Die Luftabwehrsysteme der Ukraine versuchen einen russischen Drohnenangriff auf Kiew abzuwehren, sagt der Bürgermeister der Stadt Vitali Klitschko. Der Angriff erfolgt Stunden, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin direkte Gespräche mit der Ukraine für den 15. Mai in Istanbul vorgeschlagen hat.
01.13 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin wirft der Ukraine den Abbruch der Verhandlungen im Jahr 2022 vor. "Nicht Russland hat die Verhandlungen 2022 abgebrochen, sondern Kiew. Dennoch schlagen wir Kiew vor, die direkten Verhandlungen ohne Vorbedingungen wieder aufzunehmen", sagt Putin. "Wir bieten den Kiewer Behörden an, die Verhandlungen bereits am Donnerstag in Istanbul wieder aufzunehmen."
01.00 Uhr - Russlands Präsident Wladimir Putin schlägt direkte Gespräche mit der Ukraine am 15. Mai in Istanbul vor.
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