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13.09.2024 /12:33:26
FOKUS 1-Dax-Anleger in Kauflaune - Zinsentscheid der Fed im Fokus

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Dax pirscht sich langsam wieder an jüngste Rekordstände heran



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Einige Anleger hoffen auf XL-Zinsschritt der US-Notenbank

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Dollar wegen Zinsspekulationen unter Druck
 
(Neu: Europäische Börsen, Zitate, Rohstoffe, Einzelwerte)
Frankfurt, 13. Sep (Reuters) - Die näher rückende
Zinswende in den USA macht den Dax <.GDAXI>-Anlegern Lust auf
Aktien. Der deutsche Leitindex gewann zum Wochenschluss
zeitweise 0,8 Prozent auf 18.662 Zähler und arbeitete sich damit
wieder näher an sein jüngstes Rekordhoch von 18.990,78 Punkten
heran. Der EuroStoxx50 <.STXX50E> stieg in der Spitze um 0,7
Prozent. Die Finanzmärkte gehen fest davon aus, dass die
US-Notenbank Fed nächsten Mittwoch den Schritt nach unten wagt.
Einige Anleger hofften dabei insgeheim auf eine recht deutliche
Zinssenkung, resümiert Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker
RoboMarkets.

Der ehemalige Präsident des Fed-Bezirks New York, Bill Dudley, sagte zuletzt, es gebe gute Argumente für eine Senkung um 50 Basispunkte. Entsprechend bergab ging es daher für die US-Währung. Der Dollar-Index <.DXY> notierte am Freitag bis zu 0,5 Prozent niedriger bei 100.8970 Punkten. Aus Sicht der Commerzbank ist ein großer Zinsschritt allerdings wenig wahrscheinlich. "Kommende Woche wird es für die Fed in erster Linie darauf ankommen, den Zinssenkungsprozess einzuleiten. Dazu reicht ein Schritt von 25 Basispunkten aus, mit dem wir auch rechnen", erklärten die Analysten. Derzeit liegt der Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Zuletzt hatte der Preisauftrieb in den USA spürbar nachgelassen und den Weg für eine Lockerung der Geldpolitik frei gemacht.

DIE EZB IST SCHON EINEN SCHRITT WEITER

In der Euro-Zone ist man bereits einen Schritt weiter. Am Donnerstag drehte die Europäische Zentralbank (EZB) seit der geldpolitischen Wende vom Juni erneut an der Zinsschraube. Der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig überschüssige Gelder parken, wurde um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent gekappt. Der Euro <EUR=> notierte aufgrund der schwachen US-Währung leicht fester bei 1,1088 Dollar.

Abseits der Zinsspekulationen sorgten bei den Einzelwerten zum Wochenschluss vor allem Analystenkommentare für Bewegung am Aktienmarkt. Nach einer Hochstufung auf "Overweight" durch die US-Bank JP Morgan kletterten die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius <FREG.DE> im Dax zeitweise um vier Prozent auf 35,03 Euro, den höchsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren. "Die Medizin beginnt zu wirken", urteilten die Experten. Sie verwiesen unter anderem auf Fortschritte beim Unternehmensumbau. Fresenius-Chef Michael Sen treibt seit seinem Amtsantritt im Herbst 2022 die Neuausrichtung des Konzerns voran.

Erneut deutlich nach oben ging es nach anfänglichen Verlusten bei den Aktien der Commerzbank <CBKG.DE>. Die Titel zogen um 2,7 Prozent an. Übernahmefantasien hatten die Papiere an den vergangenen beiden Handelstagen bereits um gut 19 Prozent nach oben getrieben. Unicredit hatte am Mittwoch überraschend bekanntgegeben, neun Prozent am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldinstitut erworben zu haben. Gleichzeitig signalisierte die italienische Großbank Interesse an einer Übernahme der Commerzbank. Das Frankfurter Geldhaus will Insidern zufolge aber lieber unabhängig bleiben und lotet Möglichkeiten zur Abwehr aus.

GOLD SETZT REKORDJAGD FORT

Im SDAX <.SDAXI> folgten Anleger einer Kaufempfehlung der HSBC und griffen bei Dürr <DUEG.DE> zu. Die Aktien des Autozulieferers und Maschinenbauers kletterten um fast sechs Prozent in die Höhe. An der Börse in Helsinki punktete Konecranes mit einem optimistischeren Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktien des Kran-Herstellers gewannen zeitweise fast neun Prozent.

Am Rohstoffmarkt setzte der Goldpreis seine Rekordjagd fort. Das Edelmetall verteuerte sich in der Spitze um 0,5 Prozent auf 2572,81 Dollar je Feinunze. In dieser Woche hat der Goldpreis bereits knapp drei Prozent zugelegt. In einem Umfeld fallender Zinsen werde Gold als Investment immer interessanter, sagte Alexander Zumpfe von Edelmetallhändler Heraeus.

(Bericht von: Daniela Pegna, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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