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16.01.2025 /22:31:40
FOKUS 4-Wall Street schließt im Minus - Bilanzen im Blick

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Rekordgewinn bei TSMC beflügelt Chipwerte



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Morgan Stanley nach Zahlen gefragt - Bank of America gibt nach



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Dollar vor Trumps Amtsantritt leicht schwächer
 
(neu: US-Schlusskurse)
Frankfurt/New York, 16. Jan (Reuters) - Uneinheitlich
ausgefallene Konjunkturdaten und Konzernbilanzen sorgen für
einen unruhigen Handel an der Wall Street. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag
0,2 Prozent tiefer auf 43.153 Punkten. Der technologielastige
Nasdaq <.IXIC> gab 0,9 Prozent auf 19.338 Zähler nach. Der breit
gefasste S&P 500 <.SPX> büßte 0,2 Prozent auf 5937 Stellen ein.

Die Investoren versuchten unter anderem, die jüngsten Zahlen für den US-Einzelhandel zu interpretieren. Die Einnahmen in der Branche stiegen im Dezember um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. "Der Anstieg blieb hinter den Erwartungen zurück", konstatierte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. "Doch so bleiben Zinssenkungserwartungen wohl erhalten und könnten mit Blick auf den Verlauf des ersten Halbjahres sogar wieder leicht zunehmen."

REKORDGEWINN BEI TSMC TREIBT CHIPWERTE AN

Die US-Bilanzsaison nahm indes Fahrt auf. So stützte ein Rekord-Quartalsgewinn von TSMC die Aktien im Halbleitersektor. Die US-notierte Aktie des weltgrößten Chip-Auftragsfertigers kletterte um fast vier Prozent. Die Titel von Unternehmen wie Lam Research <LRCX.O>, Applied Materials <AMAT.O> und Broadcom <AVGO.O> gewannen in ihrem Kielwasser rund ein bis 4,5 Prozent.

Gefragt nach starken Zahlen waren auch Morgan Stanley <MS.N> mit einem Plus von rund vier Prozent. Die New Yorker Großbank hatte ihren Gewinn im Schlussquartal 2024 mehr als verdoppelt. Genauso stark fiel auch der Quartalsgewinn der Bank of America <BAC.N> aus, doch bei den Anlegern konnte das Geldhaus damit nicht punkten. Die Papiere gaben etwa ein Prozent nach.

Aus den Depots flogen auch Target <TGT.N>. Die Titel des Einzelhändlers gaben rund ein Prozent nach. Das Unternehmen hatte zwar dank eines starken Weihnachtsgeschäfts seine Umsatzprognose für das vierte Quartal angehoben, die Gewinnprognose beließ es jedoch unverändert.

Die Titel der Anbieter von Social-Media-Plattformen wie der Snapchat-Betreiber Snap <SNAP.N>, der YouTube-Eigentümer Alphabet <GOOGL.O> und die Facebook-Mutter Meta <META.O> verloren indes bis zu 5,2 Prozent. Der designierte US-Präsident Donald Trump will das geplante Verbot der Kurzvideo-Plattform TikTok in den USA einem Medienbericht zufolge aussetzen.

ZINSZWEIFEL ZUNÄCHST VORBEI

Die Investoren wägten zugleich die Zinsaussichten nach der zuletzt schwächeren US-Kerninflation. Die Hoffnung auf eine lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate nach unten zu drücken, hatte die Wall Street am Mittwoch gestützt. RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar mahnte zur Vorsicht: "Bleibt abzuwarten, wie die ersten Töne aus dem Weißen Haus dann bei den Anlegern ankommen." Trumps Zoll-Pläne wie auch dessen Agenda zur Lockerung der Fiskalpolitik dürften inflationstreibend wirken und den Spielraum für weitere Leitzinssenkungen der US-Notenbank Fed stark einschränken. Der Dollar-Index <.DXY>, der in den vergangenen Monaten stark gestiegen war, notierte wenige Tage vor der Amtseinführung Trumps leicht schwächer bei 108,98 Punkten.

Am Ölmarkt drückte die Einigung über eine Feuerpause in Gaza die Preise. Die Nordsee-Sorte Brent verbilligte sich um knapp ein Prozent auf 81,37 Dollar je Fass (159 Liter). Der Preis für die US-Sorte WTI <CLc1> gab 1,4 Prozent nach und lag bei 78,92 Dollar je Barrel. Im Gaza-Konflikt sollen ab Sonntag die Waffen schweigen und bald die ersten Geiseln freikommen. Israel und die radikal-islamische Hamas einigten sich am Mittwoch auf eine Feuerpause in dem seit 15 Monaten anhaltenden Konflikt in der für die Ölproduktion wichtigen Region. Am Donnerstag gab es jedoch zunächst widersprüchliche Angaben, was die Details des Abkommens angeht. Später hieß es in Medienberichten, dass das israelische Kabinett am Freitag zusammentreten werde, um dem Gaza-Abkommen zuzustimmen.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Birgit Mittwollen Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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