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17.01.2025 /02:19:07
Agentur: Frist für Befragung von Südkoreas inhaftiertem Präsidenten Yoon läuft ab

Seoul, 17. Jan (Reuters) - Südkoreanische Ermittler haben den verhafteten Präsidenten Yoon Suk Yeol einer Agentur zufolge erneut für eine Befragung vorgeladen. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap am Freitag unter Berufung auf die Antikorruptionsbehörde CIO berichtete, war Yoon für Freitag um 10 Uhr (02.00 Uhr deutscher Zeit) zur Befragung vorgeladen worden, weil die Frist dafür ausläuft. Das CIO leitet die strafrechtliche Untersuchung. Nach Yoons Festnahme am Mittwoch haben die Behörden nur 48 Stunden Zeit, um den angeklagten Präsidenten zu befragen. Nach Ablauf dieser Frist am Freitagabend, müssen sie ihn dann entweder freilassen oder einen Haftbefehl beantragen, um Yoon weitere 20 Tage festhalten zu können. Die Anwälte des ehemaligen Präsidenten reagierten bereits und erklärten, dass er am Freitag voraussichtlich nicht zur Befragung erscheinen werde. Yoons Anwalt Seok Dong-hyeon sagte, dass er erwarte, dass die Ermittler einen Haftbefehl beantragen werden und dann "die Rechtswidrigkeit der Festnahme sorgfältiger und umfassender geprüft" werde.

Yoon Suk Yeol war am Mittwoch als erster amtierender
südkoreanischer Präsident verhaftet worden. Dem 63-Jährigen wird
Aufruhr im Zusammenhang mit der umstrittenen Verhängung des
Kriegsrechts am 3. Dezember 2024 vorgeworfen. Yoons Anwälte
bezeichneten die Festnahme als unrechtmäßig und als Versuch, ihn
öffentlich zu demütigen. Das Zentrale Bezirksgericht von Seoul
hatte jedoch am späten Donnerstag die Anfechtung der Anwälte
zurückgewiesen und entschieden, dass die Verhaftung von Yoon
rechtmäßig war. Es ist das erste Mal in der Geschichte
Südkoreas, dass gegen einen amtierenden Präsidenten ein
Haftbefehl erlassen wurde.

Die überraschende Verhängung des Kriegsrechts durch Yoon hatte eine der lebendigsten Demokratien Asiens in eine politische Krise gestürzt. Das Parlament stimmte am 14. Dezember für seine Amtsenthebung. Das Verfassungsgericht berät derzeit über die endgültige Absetzung Yoons.

(Bericht von Ju-min Park und Joyce Lee, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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