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13.11.2024 /17:46:24
Handelsriesen machen gemeinsam Druck für grünen Treibstoff in der Schifffahrt

Los Angeles/Berlin, 13. Nov (Reuters) - Amazon, Ikea, Tchibo und rund drei Dutzend weitere Handelskonzerne dringen mit einer gemeinsamen Initiative auf den Einsatz umweltfreundlicherer Treibstoffe in der Schifffahrt. Die in der "Zero Emissions Maritime Buyers Alliance" (Zemba) zusammengeschlossenen Konzerne haben am Mittwoch eine erste Sammelausschreibung angekündigt, um ihre Güter auf Schiffen mit nahezu emissionsfreien Treibstoffen wie E-Methanol (grünem Methanol) befördern zu lassen. Reedereien können sich demnach ab Januar um den Zuschlag für das Frachtpaket bewerben. Dabei geht es um ein Geschäft, das geschätzt etwa dem Transport von mindestens 1,4 Millionen Standardcontainern (TEU) auf einer Strecke von Shanghai nach Los Angeles entspricht. Die Verträge sollen 2027 starten und sind auf drei bis fünf Jahre ausgelegt.

Rund 80 Prozent des Welthandels werden über die Weltmeere abgewickelt, wobei etwa drei Prozent der gesamten CO2-Emissionen weltweit entstehen. Die internationale Schifffahrt hat sich selbst zum Ziel gesetzt, um das Jahr 2050 herum einen klimaneutralen Betrieb zu erreichen. Die einzelnen Reedereien stehen zudem zunehmend unter Druck ihrer Kundschaft, für einen umweltfreundlicheren Transport zu sorgen. Dahinter stecken nicht zuletzt Klimaziele, die diese Kunden selbst erfüllen müssen - auch bei der Beförderung ihrer Waren.

Die Gemeinschaft Zemba wurde gegründet von Amazon und dem US-Bekleidungshersteller Patagonia sowie dem in Hamburg ansässigen Kaffee- und Einzelhandelsunternehmen Tchibo. Mitglieder sind inzwischen unter anderem auch andere internationale Größen wie Nike, Levis, Philips und Mondelez sowie aus Deutschland die Baumarktkette Bauhaus und der Handelskonzern Otto. Ihr Ziel ist es, mit ihrer Marktmacht bei der kollektiven Auftragsvergabe an Reedereien mehr Nachfrage nach E-Treibstoffen zu schaffen und so die als kompliziert geltende Umstellung auf eine emissionsfreie Container-Schifffahrt zu beschleunigen.

Bei der Auftakt-Ausschreibung von Zemba war im Frühjahr die deutsche Reederei Hapag-Lloyd <HLAG.DE> erfolgreich. Bei dem Auftrag ging es darum, die Treibhausgasemissionen um 90 Prozent zu reduzieren. Zum Einsatz als Kraftstoff kommt bei Hapag-Lloyd dabei das aus Abfall gewonnene Gas Methan. Der Auftrag gilt zwei Jahre bis 2026. Zemba geht nämlich davon aus, dass ab 2027 E-Treibstoffe in der Schifffahrt eingesetzt werden können, die weder aus fossilen Quellen noch aus biologischen Stoffen gewonnen werden und durch die Produktion mit erneuerbaren Energien gänzlich klimaneutral sind. Die Verfügbarkeit der Stoffe im großen Stil gilt allerdings noch als eine enorme Herausforderung.

(Bericht von Lisa Baertlein und Elke Ahlswede, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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