Berlin, 07. Nov (Reuters) - Die Unternehmen in Deutschland haben im September weniger exportiert und produziert. Ökonomen sagten dazu in ersten Reaktionen:
"Der Rückgang der Industrieproduktion und der Exporte ist in Anbetracht des Sieges von Donald Trump eine Mahnung. Mehr US-Protektionismus heißt für das industrielastige Deutschland nichts Gutes. Eine neue Bundesregierung nach den voraussichtlichen Neuwahlen im März tut gut daran, neue Handelsabkommen abzuschließen und den Industriestandort zu stärken. Dazu gehören vor allem weniger Bürokratie und angemessene Sozialversicherungsabgaben."
"Das Minus im September ist vor allem eine Gegenbewegung zum starken Plus der Autoproduktion im August. Aber der Trend weist bei der Industrieproduktion noch immer etwas nach unten, woran sich mit Blick auf die schwachen Frühindikatoren so schnell nichts ändern dürfte. Deutschland steht vor einem schwierigen Winterhalbjahr, ohne dass es bereits politische Mehrheiten für notwendige Wirtschaftsreformen gäbe."
"Der Zugewinn bei der Produktion aus dem starken August ist damit wieder ausradiert. So geht das nun schon seit dem Frühjahr. Unter dem Strich kommt die Industrie nicht aus dem Tal heraus. Der Blick geht aber ohnehin voraus. Sowohl im internationalen Handel als auch in der der heimischen Wirtschaftspolitik dürften in den kommenden Monaten viele Weichen neu gestellt werden. Man muss hoffen, dass die Konjunktur nicht endgültig entgleist, aber die Gefahr einer Dauerrezession ist groß."
(Bericht von René Wagner, redigiert von Christian Götz Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)