Tschernihiw, 05. Nov (Reuters) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich am Dienstag ein Bild zur Lage an der ukrainischen Grenze zu Russland und Belarus im Norden des Landes verschafft. Einige Dutzende Kilometer von der russischen Grenze entfernt im Gebiet Tschernihiw besuchte die Ministerin eine Einheit des Staatlichen Grenzschutzdienstes. Auch hier wurde von ukrainischer Seite die Bitte an die Ministerin herangetragen, mehr Waffen zu liefern, um sich besser gegen die russischen Angriffe verteidigen zu können. Der Leiter des staatlichen Grenzschutzes, Generalleutnant Serhi Dejeneko, erläuterte Baerbock dabei einen Kommandoposten.
Bei ihrem Besuch erfuhr Baerbock unter anderem, dass die Grenzschützer bereits mehr als 220 Shahid-Drohnen und weitere 600 der Fluggeräte in Zusammenarbeit mit den Streitkräften der Ukraine abgeschossen hätten. Allerdings wurde bemängelt, es wäre besser, wenn die Ukrainer die Flugkörper erkennen und abschießen könnten, bevor sie in den ukrainischen Luftraum eindringen würden. Dazu sei aber eine andere Wehrtechnik erforderlich, hieß es. Baerbock sagte vor ihrem Besuch im Grenzgebiet, Drohnen würden in dem Krieg immer wichtiger, Angriffsdrohnen könnten von ähnlichem Fluggerät aber noch immer nicht abgewehrt werden.
"Das ist das große Drama in der jetzigen Situation", sagte Baerbock." Die Möglichkeit einer besseren und einfacheren Abwehr von Angriffsdrohnen würde letztendlich auch Deutschland nutzen. "Die Weiterentwicklung zum Selbstschutz, zur Selbstverteidigung gerade im Luftbereich gegen Drohen, ist etwas, was auch unsere eigene Sicherheit stärkt und schützt", betonte die Ministerin. Baerbock hielt sich zu einem zweitägigen Besuch in der Ukraine auf, bei dem sie am Montag in Kiew Regierungsvertreter getroffen hatte.
(Bericht von Alexander Ratz Redigiert von Birgit Mittwollen Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)