München, 19. Sep (Reuters) - Nach dem gescheiterten Einstieg von Investoren holt die Fußball-Bundesliga die US-Vermarktungsagentur Relevent Sports an Bord, um ihre Präsenz in Nord- und Südamerika auszuweiten. Das New Yorker Unternehmen soll von der Saison 2026/27 die Fernsehrechte an der 1. und 2. Bundesliga zwischen Kanada und Argentinien vermarkten, wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Donnerstag mitteilte. Der Vertrag der DFL mit dem Sportsender ESPN, der die Bundesliga in den USA überträgt, läuft noch bis 2026 und bringt der DFL 35 Millionen Euro im Jahr. Ab sofort soll Relevent zudem auf die Suche nach regionalen Sponsoren für die Bundesliga in Nord-, Mittel- und Südamerika gehen.
Dort sind vor allem die englische Premier League und die spanische Fußball-Liga beliebt, die anderen großen europäischen Ligen kämpfen um die Aufmerksamkeit der Fans. Der amerikanische Markt biete "großes Potenzial für die Bundesligen", sagte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. Der Organisator der Bundesliga hatte die Internationalisierung eigentlich mit einer Kapitalspritze von Finanzinvestoren selbst in die Hand nehmen wollen, den Prozess aber nach Fan-Protesten gestoppt. Relevent vermarktet in den USA im Auftrag der UEFA auch die europäische Champions League.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)