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13.11.2024 /08:29:55
Zahl der Schulanfänger erstmals seit Jahren gesunken

Berlin, 13. Nov (Reuters) - In Deutschland wurden erstmals seit Jahren weniger Kinder eingeschult - vor allem im Osten. Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 starteten rund 827.500 Kinder ihre Schullaufbahn, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das waren rund 4300 oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr, als die Zahl der Einschulungen auf den höchsten Stand seit 2003/2004 gestiegen war.

Die Zahl der Einschulungen nahm diesmal in fast allen Bundesländern ab. Den größten prozentualen Rückgang gab es in Brandenburg (minus 4,4 Prozent), gefolgt von Thüringen (minus 3,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (minus 2,1 Prozent). Nur in Bayern (plus 0,4 Prozent), Niedersachsen (plus 0,3 Prozent) und Baden-Württemberg (plus 0,1 Prozent) gab es einen positiven Trend.

Der Rückgang ist den Angaben zufolge der erste seit dem Schuljahr 2015/16. "Der Rückgang der Einschulungen dürfte unter anderem auf die geringere Zuwanderung ukrainischer Kinder infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zurückzuführen sein", hieß es. Die Zahl der ausländischen Kinder im einschulungsrelevanten Alter von fünf bis sechs Jahren war Ende 2022 bundesweit noch um 19 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Ende 2023 gab es dagegen nur noch 0,3 Prozent mehr ausländische Kinder dieser Altersgruppe. Insgesamt sank die Zahl aller Kinder im einschulungsrelevanten Alter bundesweit um 0,2 Prozent.

Der überwiegende Teil der Kinder - 93 Prozent - startete seine Schullaufbahn an einer Grundschule. 3,3 Prozent wurden an Förderschulen eingeschult, 2,5 Prozent an Schularten mit drei Bildungsgängen sowie 0,9 Prozent an Freien Waldorfschulen. An Grundschulen (minus 0,6 Prozent) und an Freien Waldorfschulen (minus 0,4 Prozent) sanken dagegen die Einschulungen, während sie an Schularten mit drei Bildungsgängen nahezu auf dem Vorjahresniveau blieben.

51 Prozent der neu eingeschulten Kinder waren Jungen und 49 Prozent Mädchen. Während das Geschlechterverhältnis in Grundschulen (49 Prozent Mädchen), Schularten mit drei Bildungsgängen (51 Prozent Mädchen) und Freien Waldorfschulen (52 Prozent Mädchen) weitgehend ausgeglichen war, wurden deutlich mehr Jungen (69 Prozent) als Mädchen in Förderschulen eingeschult.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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